Kitzbühel

Herzkatheter-Untersuchungen in St. Johann: Ein Plädoyer für regionale Versorgung

Im Kampf gegen Herzkrankheiten fordert das BKH St. Johann mehr Herzkatheter-Untersuchungen! Ärzte und Politiker setzen sich für schnellere Hilfe in Tirol ein – was passiert jetzt?

In Tirol entbrennt eine Diskussion über die Notwendigkeit von Herzkatheter-Untersuchungen im BKH St. Johann. Diese Interventionen sind entscheidend, da etwa 40 Prozent aller Todesfälle in der Region auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurückzuführen sind. Während die Klinik Innsbruck sowie Lienz bereits solche Eingriffe vornehmen, sind die Wartezeiten dort teils sehr lang. Der Aufruf nach einer weiteren Untersuchungsstelle in St. Johann wird lauter, da hier ein Angiografie-Gerät zusammen mit einem Labor zur Verfügung steht.

Fachleute unterstützen diesen Vorstoß. Primar Peter Rainer, der die Abteilung Innere Medizin leitet, äußerte: „Ich bin überzeugt davon, dass eine regional abgestufte Versorgung in Tirol so wie auch in anderen Bundesländern sehr sinnvoll und höchst an der Zeit ist. Das Krankenhaus St. Johann erfüllt alle Voraussetzungen für einen Schwerpunkt Kardiologie mit Herzkatheter-Untersuchung. Das würde eine angemessene Versorgung der Tiroler Bevölkerung sicherstellen.“ Dieser Gedanke verdeutlicht die Dringlichkeit eines zusätzlichen Standorts für die Herzuntersuchungen.

Notwendigkeit eines weiteren Standorts

Der Flugrettungs-Arzt Martin Pienz fügt hinzu, dass es aus medizinischer Sicht entscheidend sei, einen neuen Standort einzurichten. Laut Pienz kommt es häufig vor, dass Notfälle nicht nach Innsbruck gebracht werden können, was die Situation für Betroffene verzögern und kostspielig machen kann. „In dringenden Fällen müssen wir dann nach Rosenheim auszuweichen. Das ist auch aus Kostensicht alles andere als optimal“, erklärt Pienz und fordert die Einrichtung von Herzkatheter-Untersuchungen in St. Johann.

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Die Diskussion wird auch von der regionalen Politik aufmerksam verfolgt. Der BKH-Verbandsobmann Paul Sieberer berichtete, dass Gespräche mit den politischen Entscheidungsträgern, unter anderem mit Landesrat Hagele und Landeshauptmann Mattle, im Gange sind. Der anstehende Besuch der Politiker zur Eröffnung des Erweiterungsbaus am Bezirksspital könnte eine Plattform bieten, um die Anliegen der St. Johanner zum Thema Herzkatheter-Untersuchungen zu präsentieren.

Die Landesregierung, vertreten durch Konrad Pölzl aus dem Büro von Landesrat Cornelia Hagele, erklärte, dass die Entscheidungsfindung über die Standorte von Herzkatheter-Untersuchungen nicht ausschließlich auf Landesebene, sondern bundesweit im Rahmen des Großgeräteplans erfolgt. Dabei ist die Erstellung eines Regionalen Strukturplans Gesundheit 2030 in vollem Gange, der bis Ende 2025 abgeschlossen sein soll. In diesem Prozess wird die Bedarfsituation in Bezug auf Herzkatheter-Untersuchungen in Tirol genauestens analysiert und überprüft.

Das Angiografiegerät, das im BKH St. Johann präsentiert wurde, dient derzeit vor allem dem gefäßchirurgischen Schwerpunkt des Krankenhauses. St. Johann ist als einer von drei Schwerpunkten für Gefäßchirurgie in Tirol anerkannt. Pölzl weist darauf hin, dass die derzeitige Infrastruktursituation in Tirol mit den Standorten Innsbruck und Lienz bereits eine gute Basis für die Herzkatheter-Untersuchungen bietet. Mit einer Kapazität von 8.000 Eingriffen pro Jahr wird der momentane Bedarf von rund 4.500 Eingriffen sicher abgedeckt. Zudem sei erst vor kurzem ein weiteres Gerät in Innsbruck in Betrieb gegangen.

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Die Argumentation derjenigen, die eine dezentrale Versorgung bevorzugen, unterstreicht die Vorteile, die die Einrichtung von Herzkatheter-Untersuchungen in St. Johann mit sich bringen könnte. Es wird betont, dass die gesundheitliche Versorgung der Tiroler Bevölkerung, speziell bei Herzinfarkten, bereits auf hohem Niveau gewährleistet ist.

Quelle/Referenz
meinbezirk.at

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