In St. Johann, im kleinen Tiroler Ortsteil Unterbürg, wird derzeit eine lebhafte Diskussion über ein geplantes Gewerbegebiet geführt. Am 14. September versammelten sich rund 50 Menschen, organisiert von der überparteilichen Bürgerinitiative „Freunde des Niederkaisers“, zu einer Demo-Wanderung. Ihr Ziel: Die Forderung nach einer Volksbefragung, um die Bürger in diese Entscheidung einzubeziehen. Trotz des schlechten Wetters zeigte die beachtliche Teilnehmerzahl, dass viele Anwohner dieses Thema bewegt. „Wir haben bereits etwa 1.050 Unterschriften gesammelt, und die notwendigen 1.100 sind in Reichweite“, berichtete Martin Mallaun, der Sprecher der Initiative.
Die Tiroler Grünen unterstützen die Initiative und waren kurz nach der Wanderung ebenfalls vor Ort, um sich einen Eindruck von der Situation zu verschaffen. Sie argumentierten mit Nachdruck gegen die versiegelte Fläche, die sie als Bedrohung für wertvolle Kultur- und Naturflächen sehen. Grünen-Landessprecher Gebi Mair erklärte: „Wir fordern eine Zurücknahme der Umwidmung. Die Forderung nach einer Volksbefragung ist absolut nachvollziehbar.“ Zudem hat auch die Egger-Gruppe Interesse an dem Areal bekundet, was die Diskussion um das Projekt weiter anheizt.
Debatte im Gemeinderat
Der Vize-Bürgermeister Peter Wallner (SPÖ) kritisierte sowohl die „Freunde des Niederkaisers“ als auch die Grünen. Er verwies auf Angriffe seiner Person in sozialen Medien und betonte, dass alles, was er gesagt habe, auf Fakten beruht. Auch Bürgermeister Stefan Seiwald äußerte sich deutlich: „Es wird nur mit halben Wahrheiten gespielt, die Verkehrssituation wird bewusst falsch dargestellt. Unser Bauvorhaben wird dazu beitragen, den Verkehr zu reduzieren, nicht zu erhöhen.“
Die Diskussion um das Gewerbegebiet Unterbürg wird bis zur Informationsveranstaltung am 21. Oktober, 19 Uhr, im Kaisersaal weitergehen. Bei dieser Veranstaltung werden weitere Details zur Planung des Gewerbegebiets vorgestellt. Interessierte Bürger sind herzlich eingeladen, ihre Fragen und Ansichten einzubringen. Die Klarheit über die Situation und die Meinungen der Bürger sind entscheidend, da es um die Weichenstellung für die Zukunft dieser Region geht. Mehr Informationen zu diesem Thema finden sich hier.