Am Grenzbahnhof Brenner stand heute früh alles still. Um vier Uhr wurde die Bahnlinie in Richtung Süden gesperrt, während in Richtung Norden aus Sicherheitsgründen lediglich Güterzüge passieren durften. Der Grund für diese dramatischen Maßnahmen war die gesundheitsschädliche Flüssigkeit Toluol, die aus einem Kesselwagen eines Güterzuges austrat. Bahnmitarbeiter entdeckten bei Routinekontrollen das Leck an einem Kesselwagen, der von Deutschland nach Italien unterwegs war. Mehrere Freiwillige Feuerwehren aus der Region waren im Einsatz, und die Bahnhofsfläche wurde evakuiert, wie Rai Südtirol berichtete.
Die betroffenen Feuerwehrleute arbeiteten unter höchstem Druck, da Toluol als leicht entzündlich gilt und schwerwiegende gesundheitliche Schäden verursachen kann. Laut Norbert Troyer, dem Verantwortlichen für Gefahrguteinsätze, traten große Mengen der Substanz aus. Die Spezialkräfte konnten schließlich das Leck gegen 6:30 Uhr abdichten, was die Sicherheitslage erheblich verbesserte. Dennoch musste die Zukunft des Güterwagens mit dem Toluol von einem Fachmann genehmigt werden, bevor die Reise fortgesetzt werden konnte, wie auch Tirol ORF berichtete. Glücklicherweise gab es keine Verletzten und die geringe Menge an austretender Salzsäure stellte keine Gefahr für die Bevölkerung dar.
Evakuierung und Gefahrenabwehr
Die Situation am Brenner ist äußerst ernst zu nehmen, denn Toluol kann Nerven-, Nieren- und Leberschäden verursachen. Der Kontakt mit den Dämpfen kann zu Müdigkeit, Benommenheit und sogar Bewusstseinsverlust führen. Zudem kann Toluol in der Schwangerschaft eine Gefährdung für das ungeborene Kind darstellen. Umso wichtiger ist es, dass die Feuerwehr und die beteiligten Einsatzkräfte im Wipptal schnell handelten. Mehr als 50 Männer waren in der Nacht im Einsatz, um den Bahnhof von den giftigen Substanzen zu befreien, bevor der reguläre Betrieb wieder aufgenommen werden konnte.
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