Die Bergbahn am Astberg in Going sorgt für reichlich Diskussionsstoff unter den Wanderern. Statt eines Einzeltickets für Berg- oder Talfahrt bietet sie nur Kombitickets an. Dies bedeutet, dass Wanderer, die den Berg rauffahren möchten, auch die Talfahrt mitkaufen müssen. Diese Vorgehensweise stößt bei vielen wie dem Tiroler Josef Misslinger auf Kritik. Er bezeichnet das Angebot als „Abzocke“ und „Blödsinn“ und plädiert für eine nachhaltigere Lösung. Misslinger befürchtet, dass die Zwangsfahrt beim Bergabfahren dazu führt, dass Wanderer vermehrt mit dem Auto auf den Berg fahren, was die Umweltbelastung durch Diesel- und Benzinemissionen erhöht.
Die Bergfahrt erweist sich generell als beliebter unter den Wanderern als die Talfahrt, wie auch in den Google-Rezensionen der Bergbahn deutlich wird. Der Verband Deutscher Seilbahnen und Schlepplifte bestätigt, dass in Deutschland mehr Bergfahrten verkauft werden. Ähnlich dürfte sich die Situation in Österreich gestalten. Die Entscheidung, Bergauf- statt Bergabfahrten anzubieten, liegt möglicherweise daran, dass der Fußweg abwärts von vielen als einfacher erachtet wird. Zudem nutzen manche Bergsportler alternative Methoden wie Gleitschirme, um wieder nach unten zu gelangen.
Die betreibende Bergbahn Wilder Kaiser verteidigt ihr Ticketangebot und verweist auf die Besucherbedürfnisse. Probleme entstanden in der Vergangenheit, da Gäste, die Bergfahrten buchten, letztendlich doch eine Talfahrt wünschten. Dies führte zu Diskussionen und dem Wunsch nach Flexibilität seitens der Besucher. Die begrenzten Parkmöglichkeiten sollten zudem den Autoverkehr einschränken. Für den Sommer 2024 plant die Bergbahn vorerst keine Anpassungen des Ticketangebots. Bei vermehrten Beschwerden behalten sie sich jedoch eine Neugestaltung der Tarife vor.