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In Tirol sind derzeit 50 Menschen in Städten wie Wörgl, Schwaz, Innsbruck, Imst und Lienz in Beratungen, um die Herausforderung der Vereinbarkeit von Betreuungsarbeit und Erwerbsarbeit zu bewältigen. Die Beraterin Petra Kirchmair erklärt, dass die betroffenen Personen unterschiedliche individuelle Schwierigkeiten haben. Viele sind bereits im Arbeitsprozess oder planen ihre Rückkehr, während andere aufgrund von Kinderbetreuungsproblemen nicht mehr in ihren ursprünglichen Berufen tätig sein können. Häufig suchen die Interessierten Hilfe, um sowohl einen Kinderbetreuungsplatz als auch eine Arbeitsstelle zu finden. Sorgen überlange Betreuungszeiten in Krippen und unklare Handlungsoptionen im Krankheitsfall der Kinder sind häufig zu vernehmen. Es gibt oft kein unterstützendes soziales Netzwerk, auf das sie zurückgreifen können, wie Kirchmair anmerkt. Dies zeigt, wie wichtig diese Beratungsstellen in der Region sind, um den Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen und den anschließenden Einstieg ins Arbeitsleben zu decken, wie tirol.orf.at berichtet.
Ungleichheit in der Kinderbetreuung
Die Leiterin der Beratungsstelle, Lisa Maria Egger, gibt zu bedenken, dass besonders Frauen mit der Doppelbelastung kämpfen. Die Statistik des österreichischen Sozialversicherungsträgers zeigt alarmierende Ergebnisse: Im November 2024 bezogen in Tirol 5.633 Personen Kinderbetreuungsgeld – erschreckende 5.466 davon waren Frauen und nur 167 Männer. Egger appelliert, dass sich mehr Väter oder Männer mit Pflegeverantwortung melden sollten, um Lösungen für die Betreuungssituation zu finden. Man kann sogar als Paar erscheinen, um die Aufteilung der Betreuung gemeinsam zu besprechen. Hier sieht Egger noch viel Potenzial zur Verbesserung der Geschlechterverteilung, um eine gerechtere Verteilung der Betreuungsaufgaben zu erreichen.
Zusätzlich beleuchtet eine Publikation die Thematik der Kinderarbeit in Verbindung mit Menschenwürde und den Rechten von Kindern. Der Herausgeber Manfred Liebel und seine Autoren aus verschiedenen Kontinenten bringen wichtige Perspektiven ein und regen zur Diskussion über die Fähigkeit und die Ziele einer würdevollen Arbeit für Kinder an. Das Buch liefert internationale Forschungsergebnisse und wichtige Denkanstöße, die farbenfrohe Einblicke in die Herausforderungen vermitteln, vor denen kinderarbeitende Kinder stehen. Mehr darüber kann man in der wissenschaftlichen Diskussion nachlesen, wie in der Publikation “Kinder. Arbeit. Menschenwürde” dargelegt wird.
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