Im idyllischen Kaunertal in den Ötztaler Alpen, an der Grenze zwischen Österreich und Italien gelegen, sorgt ein Konflikt für Aufsehen. Die Kaunertaler Gletscherbahnen planen, ihre Skipisten zu erweitern, um das bereits als „Eldorado für Wintersportler“ bekannte Gebiet attraktiver zu gestalten. Allerdings stoßen diese Expansionspläne auf Widerstand von Naturschützern und Umweltbehörden, die Bedenken hinsichtlich einer möglichen Beeinträchtigung der einzigartigen Landschaft äußern.
Der Kaunertaler Bürgermeister Christian Kalsberger äußert seinen Unmut über die Einmischung von Außenstehenden in die Belange des Tals. Er bezeichnet die Situation als „total nervig“ und betont, dass die Kaunertaler Bevölkerung selbst wissen müsse, was für ihre Region am besten sei. Trotz seines Bekenntnisses zum Umweltschutz sieht er die Kritik an den geplanten Maßnahmen kritisch und befürchtet, dass das Kaunertal durch zu starke Umweltauflagen zu einem „lebendigen Museum“ ohne jegliche Weiterentwicklungsmöglichkeiten werden könnte.
Neben dem Widerstand von Naturschützern und Umweltbehörden bekommt Kalsberger auch Gegenwind vom Landesumweltamt und dem Alpenverein. Das Bauvorhaben zur Erweiterung der Skipisten betrifft auch den Gepatschferner, Österreichs zweitgrößten Gletscher, der bislang unberührt blieb. Diese Entwicklungen stoßen auf Kritik des Alpenvereins, der als Vertreter der Alpen die geplanten Maßnahmen im Kaunertal infrage stellt und darauf hinweist, dass die Gletscher in Österreich bereits von Experten als verloren angesehen werden.