Tirols Jungbetriebe fordern weiterhin eine steuerliche Entlastung, so das Ergebnis des JW-Stimmungsbarometers der Wirtschaftskammer Österreich. Obwohl die jungen Unternehmen anspruchsvolle wirtschaftliche Bedingungen erwarten, gibt es Anzeichen für eine leichte Entspannung. Während österreichweit 21 % der Befragten von einer positiven gesamtwirtschaftlichen Entwicklung ausgehen, sind es in Tirol sogar 23 %. Rund ein Drittel rechnet mit einem Rückgang der Konjunktur.
Laut der Umfrage zeigen bereits 29 % der befragten Betriebe keine Rückgänge der Kundenausgaben, im Vergleich zu 25 % im Sommer 2023. Die Sorgen um die Kostenfluktuation nehmen ab, während die eigenen Verkaufspreise steigen. 19 % berichten von steigenden Investitionsaktivitäten und 28 % planen die Einstellung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den kommenden Monaten.
Die wichtigste Forderung der Jungunternehmen an die Regierung ist eine Senkung der Steuern. Über zwei Drittel (68 %) der Befragten sprechen sich für eine Steuerentlastung aus. Die Senkung der Lohnnebenkosten und die Anhebung der Grenze in der Kleinunternehmerregelung und bei geringwertigen Wirtschaftsgütern werden als weitere Maßnahmen zur Förderung von Gründungen genannt.
Ein weiterer Schwerpunkt der Umfrage war die Einschätzung der jungen Betriebe zur neuen Arbeitswelt „New Work“. Für die Tiroler Unternehmen ist „New Work“ bereits Realität. 49 % der Befragten gaben an, in den letzten drei Jahren entsprechende Änderungen in ihrem Unternehmen umgesetzt zu haben. Die wichtigsten Handlungsfelder sind flexible Arbeitszeiten (44 %), Homeoffice (34 %) und neue technologische Tools (32 %). Die Auswirkungen dieser neuen Arbeitsweise sind eine höhere Mitarbeiterzufriedenheit (46 %), eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie (45 %) und Effizienzsteigerungen (41 %). Die wichtigste Forderung an die Politik ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie (49 %), gefolgt von der Arbeitszeitflexibilisierung (37 %) und dem Ausbau der digitalen Infrastruktur (24 %).
Die Umfrage ergab auch, dass 35 % der jungen Tiroler Unternehmen bereits wirtschaftlich aktiv in Europa sind und weitere 13 % solche Aktivitäten planen. Die Ergebnisse zeigen, dass die jungen Unternehmen die Möglichkeiten des europäischen Binnenmarkts nutzen. Allerdings sind sie besorgt um die Wettbewerbsfähigkeit der EU. Herausforderungen wie hohe Inflation, Arbeitskosten, Energiekrise und Fachkräftemangel erfordern eine aktive Beschäftigung der Europapolitik mit der Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft.
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage:
Themenbereich | Ergebnisse (%) |
---|---|
Gesamtwirtschaftliche Entwicklung | 21 (österreichweit), 23 (Tirol) |
Rückgang der Konjunktur | ca. 33 |
Kundenausgaben | 29 (kein Rückgang) |
Investitionsaktivitäten | 19 (steigend) |
Neue Mitarbeiter/innen | 28 (in den nächsten Monaten) |
Wichtigste politische Forderung | 68 (Senkung der Steuern) |
Umsetzung von „New Work“ | 49 (Änderungen in den letzten drei Jahren), 57 (Lösungen im eigenen Unternehmen) |
Wichtigste Handlungsfelder von „New Work“ | 44 (flexible Arbeitszeiten), 34 (Homeoffice), 32 (neue technologische Tools) |
Auswirkungen von „New Work“ | 46 (höhere Mitarbeiterzufriedenheit), 45 (bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie), 41 (Effizienzsteigerungen) |
Forderungen an die Politik | 49 (Vereinbarkeit von Beruf und Familie), 37 (Arbeitszeitflexibilisierung), 24 (Ausbau digitaler Infrastruktur) |
Unternehmen mit wirtschaftlichen Aktivitäten in Europa | 35 (bereits aktiv), 13 (planen Aktivitäten) |
Die Junge Wirtschaft Tirol fordert die Politik auf, die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft zu stärken und Maßnahmen zur Förderung von Gründungen zu ergreifen. Die Ergebnisse dieser Umfrage bilden eine wichtige Grundlage für die zukünftige Gestaltung der Wirtschaftspolitik.
Quelle: Wirtschaft Tirol