Innsbruck

Verkehrspolitik und Umweltschutz: Gebi Mairs Vision für Tirol

Gebi Mair, Klubobmann der Tiroler Grünen, fordert drastische Verkehrsmaßnahmen am Fernpass und Brennerpass – wird Tirol endlich zur umweltfreundlichen Verkehrsrevolution?

Im jüngsten Interview mit UT24 äußert Gebi Mair, der Klubobmann und Landtagsabgeordnete der Tiroler Grünen, seine Ansichten zu bedeutenden Themen, die die Region Tirol betreffen. Die Verkehrspolitik am Fernpass und Brennerpass, der Umweltschutz sowie die innere Stabilität der Grünen werden eingehend diskutiert. Dabei wird deutlich, dass die aktuellen Herausforderungen einen tiefen Einfluss auf die Zukunft der Region haben könnten. Mair betont die Notwendigkeit einer aktiven Bürgerbeteiligung zur Bekämpfung der Politikverdrossenheit in der Bevölkerung.

Verkehrsmanagement im Fokus

Mair fordert die Einführung eines Slot-Systems zur Verkehrsregulierung am Brennerpass und eine Notbremse am Fernpass. Er erklärt, dass die rechtlichen Bedingungen am Brenner bereits geprüft wurden, eine Umsetzung am Fernpass jedoch unkomplizierter sei, da dies ohne internationale Verträge geschehen kann. Der politische Wille zur Realisierung solcher Systeme sei entscheidend, so Mair. Er unterstreicht, dass die Verkehrsbelastung mittlerweile ein untragbares Maß erreicht hat und neue Ansätze zur Dosierung des Verkehrs notwendig sind.

Naturschutz und Umweltpolitik

Ein zentrales Anliegen des Interviews ist die Zusammenarbeit zwischen den Grünen und der Tiroler Landesregierung im Hinblick auf Umweltschutzprojekte. Mair kritisiert die mangelnde Dialogbereitschaft der aktuellen Regierung und sieht in der Betonierung von Landschaften durch die SPÖ ein großes Problem. Insbesondere wird auf die geplanten Investitionen von 500 Millionen Euro in neue Transitstrecken am Fernpass verwiesen, die nicht nur umweltschädlich sind, sondern auch der Alpenkonvention widersprechen.

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Bezahlbares Wohnen als Herausforderung

Das Thema sozialer Wohnungsbau nimmt einen zentralen Platz in Mairs Argumentation ein. Er spricht sich für Maßnahmen aus, die bestehenden Wohnraum mobilisieren, wie die Einführung einer Leerstandsabgabe und die Schaffung von Mietzinsbeihilfen von Beginn an. Mair kritisiert das Abstreiten eines Wohnungsnotstands durch die ÖVP und SPÖ und schlägt vor, diesen im Land auszurufen, um an leistbare Grundstücke zu kommen. Der Druck auf den Wohnungsmarkt ist in städtischen Gebieten wie Innsbruck besonders hoch.

Die Beziehung zu den Südtiroler Grünen

Im Gespräch wird auch die enge Zusammenarbeit mit den Südtiroler Grünen thematisiert. Mair schildert, dass es regelmäßige Treffen und Antragstellungen gibt, die die grenzüberschreitende Kooperation unterstützen. Diese Partnerschaft ist entscheidend, um die Herausforderungen, insbesondere in der Verkehrspolitik und unter dem Einfluss des Klimawandels, gemeinsam anzugehen.

Politische Zukunft und Bürgerengagement

Ein weiterer Aspekt, den Mair anspricht, ist die Notwendigkeit, die Bürgerbeteiligung zu stärken, um die Politikverdrossenheit zu bekämpfen. Er betont, dass die Bevölkerung sehr wohl an politischen Entscheidungen interessiert ist, vor allem dort, wo sie direkt Einfluss nehmen können. Beispiele aus der Vergangenheit zeigen, dass Bürgerinitiativen sehr erfolgreich waren, etwa bei der Ablehnung von Großprojekten, die der Umwelt schaden könnten.

Die Rolle der Grünen in der Tiroler Politik

Mair reflektiert auch über die Herausforderungen, die seine Partei während der letzten Wahlen zum Europäischen Parlament erlebte. Er sieht die Notwendigkeit, aus diesen Erfahrungen zu lernen und geht optimistisch in die bevorstehenden Nationalratswahlen. Die Grünen möchten mit einer klaren Kampagne an die Bedürfnisse der Wähler appellieren.

Strategien für eine nachhaltige Wirtschaft

Ein Schwerpunkt des zukünftigen Handelns muss laut Mair in der Förderung einer nachhaltigen Wirtschaft liegen. Dabei ist besonders der Tourismus im Fokus, der oft als umweltschädlich angesehen wird. Es sei erforderlich, alternative Anreisemöglichkeiten zu entwickeln und die nachhaltige Energienutzung zu fördern, während gleichzeitig Arbeitsplätze gesichert werden müssen. Mair fordert auch einen besseren Zugang zu Bildung, um die Jugend sowohl wirtschaftlich als auch sozial in Tirol zu halten.

Ein persönlicher Ausblick auf Tirols Visionen

Das Interview schließt mit Mairs Vision einer gerechten Gesellschaft und intakter Umwelt. Diese einfache, aber grundlegende Forderung spiegelt eine tiefere Sehnsucht wider, die sowohl regionale als auch nationale Aspekte umfasst. In einer Zeit herausfordernder politischer Gemengelagen ist das Bestreben von Mair, die Menschen zur aktiven Teilnahme an politischen Prozessen zu ermutigen, von zentraler Bedeutung.

Quelle/Referenz
unsertirol24.com

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