In einem feierlichen Rahmen wurden am 19. September 2024 in Innsbruck gleich 74 Gebäude für ihre beeindruckenden umweltfreundlichen Bauweisen ausgezeichnet. Die Ehrung fand im Mehrzwecksaal Centrum O-Dorf statt und war Teil der klimaaktiv-Initiative des Klimaschutzministeriums. Diese Initiative zielt darauf ab, nachhaltiges Bauen in Österreich zu fördern und zu honorieren.
Die Klimaschutzministerin Leonore Gewessler betonte während der Verleihung die Wichtigkeit dieser Projekte für den Klimaschutz in der Region. Sie sagte: „Tirol zeigt vor, wie nachhaltiges Bauen gehen kann. Hochwertige Sanierungen und energieeffiziente Neubauten sind der Schlüssel zu langfristig wirksamem Klimaschutz und ein zentraler Hebel, um Gebäude klimafit, leistbar und zukunftssicher zu machen.“ Ihre Worte verdeutlichten, dass nicht nur die Bauherren, sondern auch die künftigen Bewohner von diesen hochwertigen Bauweisen profitieren werden.
Herausragende Projekte in Tirol
Besonders hervorzuheben ist die Rolle der Neuen Heimat Tirol, die mit 193 deklarierten Gebäuden die meisten Auszeichnungen erhielt. Ihnen folgen die Alpenländische mit 156 Gebäuden und die Stadt Innsbruck, die mit 13 Gebäuden zum regionalen Spitzenreiter avancierte. Die Stadt hat sich seit 2019 dem klimaaktiv Gebäudestandard verpflichtet, was sie zu einer Vorreiterin in Österreich macht.
Ein spannendes Projekt, das Würdigung fand, ist der Neubau eines achtstöckigen Bürogebäudes in Holz-Hybrid-Bauweise, das den klimaaktiv Gold-Standard erreicht. Auch die Sanierung des Wohnblocks in der Fennerstraße erhielt eine Auszeichnung. Zu den weiteren erwähnten Vorzeigeprojekten zählen die Wohnanlage Steinbockallee in Rum, das größte Passivhaus PLUS-Wohnquartier in Österreich, und der Zubau zum bischöflichen Gymnasium Paulinum, der nun ebenfalls den klimaaktiven Standards entspricht.
Die Auszeichnungen sind nicht nur ein Zeichen für nachhaltiges Bauen, sondern auch für die Innovationskraft in der Region. Neben der Energieeffizienz wird auch Wert auf Mobilitätslösungen gelegt. E-Ladestationen und genügend Fahrradabstellplätze werden zunehmend als notwendig erachtet, um den Anforderungen an moderne Infrastruktur gerecht zu werden.
Ein interessanter Aspekt ist die steigende Bedeutung der Holzbauweise. Diese Bauform schont nicht nur Umweltressourcen und bindet CO₂, sondern trägt auch zur Energieeffizienz bei, was sie zu einer attraktiven Option für Bauprojekte macht. Die Tiroler Landesregierung sieht die Holzbauweise als eine der tragenden Säulen für zukünftige Bauprojekte.
Klimaaktiv: Ein leistungsstarkes Gütesiegel
Insgesamt tragen mittlerweile mehr als 1.730 Gebäude in ganz Österreich das klimaaktiv Gütesiegel, wobei Tirol mit 546 deklarierten Gebäuden an der Spitze steht. Dieses Gütesiegel wird unter strengsten Kriterien vergeben, die Aspekte wie Standort, Energieversorgung, Baustoffe und Raumluftqualität umfassen. Es gilt als eines der anspruchsvollsten Gütesiegel in Europa im Bereich Klimaschutz.
Die Auszeichnung der 74 Gebäude markiert einen weiteren Meilenstein in der Umsetzung umweltfreundlicher Bauprojekte, die entscheidend zur Erreichung der Klimaziele in Österreich beitragen sollen. Der Fokus auf ökologische und energieeffiziente Bauformen könnte als wegweisend für zukünftige Entwicklungen in der Bauindustrie gelten.
Für eine detaillierte Betrachtung des Falls, siehe den Bericht auf www.wirtschaftszeit.at.