Österreich positioniert sich zunehmend als führender Standort im Bereich der Forschung und Entwicklung (F&E). Nach aktuellen Angaben betrug der Anteil der F&E-Ausgaben am nominalen Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2023 beeindruckende 3,26 Prozent. Damit liegt Österreich auf einem soliden dritten Platz in der Europäischen Union, nur hinter Belgien und Schweden. Diese positive Entwicklung wird voraussichtlich 2024 noch weiter ansteigen, mit einer prognostizierten Quote von 3,34 Prozent, was einer Rekordsumme von 16,64 Milliarden Euro entspricht.
Besonders bemerkenswert ist die Entwicklung in Tirol, wo sich der Standort für Life Sciences rasant etabliert hat. Ein wesentlicher Akteur in dieser Region ist das pharmazeutische Unternehmen Novartis, das in Kundl und Schaftenau moderne Entwicklungs- und Produktionszentren betrieben. Bis 2025 plant Novartis, in beiden Standortanlagen jeweils 250 Millionen Euro zu investieren, was die bestehende Infrastruktur weiter stärken soll. In den letzten zehn Jahren hat Novartis insgesamt mehr als zwei Milliarden Euro in Österreich investiert, was die Relevanz des Landes in der globalen Biopharmaindustrie unterstreicht.
Innovationen im Fokus
Die strategische Neuausrichtung von Novartis hin zu innovativen Medikamenten und Biopharmazeutika zeigt sich auch in den neuesten Entwicklungen. Im Dezember 2024 wird in Kundl ein Analytics Lab eröffnet, in dem hochkomplexe biotechnologische Produktionsprozesse analysiert und optimiert werden. Diese innovativen Technologien sind entscheidend für die Entwicklung moderner Arzneimittel, insbesondere für Therapien gegen Autoimmun- und rheumatische Erkrankungen sowie Krebs. Anfang Juni wurde zudem das neue CC2Plus-Gebäude in Schaftenau eingeweiht, das Teil der Zellkulturanlage CC2 ist und auf die Herstellung monoklonaler Antikörper spezialisiert ist.
Ein weiterer wichtiger Meilenstein für die österreichische Biotech-Szene wurde im Juli 2024 erreicht, als das kalifornische Unternehmen Ligand Pharmaceuticals die Übernahme von Apeiron Biologics ankündigte, das seinen Sitz in Wien hat. Der Kaufpreis betrug stolze 100 Millionen US-Dollar. Apeiron, unter Leitung des renommierten österreichischen Genetikers Josef Penninger, hat das Medikament Qarziba entwickelt, das 2017 in der EU zugelassen wurde und für die Behandlung von Hochrisiko-Neuroblastomen eingesetzt wird. Interessanterweise wurden die F&E-Aktivitäten von Apeiron Anfang 2022 in die invIOs GmbH ausgegliedert, und Ligand verpflichtet sich, bis zu vier Millionen US-Dollar in das Unternehmen zu investieren, das weiterhin eigenständig bleiben wird.
Förderprogramme und Unterstützung
Um die F&E-Aktivitäten in Österreich weiter zu unterstützen, stehen verschiedene Förderprogramme bereit. Unternehmen können direkte Förderungen durch die Forschungsförderungsgesellschaft beantragen, und zusätzlich haben sie die Möglichkeit, eine steuerliche Forschungsprämie von 14 Prozent zu nutzen. Dies macht Österreich zu einem attraktiven Standort für Unternehmen, die sich auf erneuerbare Energien und innovative Technologien konzentrieren.
Für Unternehmen, die an den Förderangeboten interessiert sind, bietet die Austrian Business Agency (ABA) kostenfreie Beratungsdienste an. Die ABA wird auch an bedeutenden Veranstaltungen teilnehmen, darunter der Biotech Summit Austria, der vom 10. bis 11. Oktober 2024 in Innsbruck stattfindet, sowie der European Summit of Industrial Biotechnology vom 11. bis 14. November in Graz, einer der größten Konferenzen auf dem Gebiet der Biotechnologie in Europa.
Kontakt:
Austrian Business Agency (ABA)
Telefon: +43 1 588 58-0
E-Mail: office@aba.gv.at
www.aba.gv.at