Ab dem kommenden Jahreswechsel müssen die Haushalte in Tirol mit höheren Gebühren für Strom- und Gasnetz rechnen. Die Regulierungsbehörde E-Control plant, die Stromnetz-Tarife um 8,3 Prozent anzuheben, während in Innsbruck ein Anstieg von 4,7 Prozent erwartet wird. Das bedeutet für einen durchschnittlichen Haushalt jährliche Mehrkosten von etwa 25 Euro für das Stromnetz und 19 Euro für das Gasnetz.
Obwohl diese Tariferhöhungen bereits angekündigt wurden, steht die endgültige Entscheidung noch aus. Die Begutachtungsfrist für die entsprechende Verordnung läuft noch, und die genauen Erhöhungen sollen Mitte Dezember festgelegt werden. Bei den Gasnetztarifen ist eine Erhöhung um 10 Prozent, was etwa 40 Euro pro Jahr für Haushaltsverbraucher bedeutet, im Gespräch. Industrieunternehmen müssen sich sogar auf eine Erhöhung um 25 Prozent einstellen, so Georg Tollinger, der Geschäftsführer von Tigas.
Ein Problem mit den Gasnetztarifen
Tigas hat die geplante Erhöhung der Gasnetztarife jedoch beeinsprucht. Ein wichtiger Punkt der Diskussion ist ein vorhergehender Berechnungsfehler seitens der E-Control, der dazu führte, dass die Netztarife über einen längeren Zeitraum zu niedrig waren. Tigas argumentiert, dass die Differenz nicht auf einmal berechnet werden sollte, sondern auf mehrere Jahre verteilt werden sollte, um die finanzielle Belastung für die Verbraucher zu mindern.
Zusätzlich zur direkten Erhöhung der Gasnetztarife werden auch Änderungen bei der Erdgasabgabe erwartet. Diese war in den letzten zwei Jahren gesenkt worden, jedoch läuft diese Regelung Ende des Jahres aus. Dies könnte Haushalte monatlich bis zu 6 Euro kosten, während Industriebetriebe im Durchschnitt von Zusatzkosten in Höhe von 35.000 Euro betroffen sein könnten. Tollinger kommentierte die Forderung der E-Control nach einem Rückbau des Gasnetzes als wenig sinnvoll.
Die Entwicklungen rund um die Tariferhöhungen für Strom und Gas in Tirol sind bemerkenswert, da sie sowohl Haushalte als auch Unternehmen direkt betreffen werden und die Diskussion über die Berechnungsmethoden und die langfristige Preisgestaltung intensivieren könnte. Für detaillierte Informationen zu diesen Erhöhungen und den damit verbundenen Herausforderungen empfiehlt es sich, die aktuelle Berichterstattung auf energynewsmagazine.at nachzulesen.
