Innsbruck hat in diesem Jahr mit der Hundesteuer Einnahmen in Höhe von fast 575.000 Euro erzielt, was etwa 45.000 Euro mehr ist als im Vorjahr. Diese Steuer, die für Hundebesitzer in Innsbruck bei 124,80 Euro pro Hund liegt, ist nicht speziellen Verwendungsvorschriften unterworfen. Das führt zur Frage, wie die Mittel eingesetzt werden. Der Gemeinderat Mesut Onay hat eine Anfrage zur Verwendung dieser Gelder gestellt, da derzeit keine Übersicht über die spezifischen Ausgaben existiert.
Aktuell sind ungefähr 4.600 Hunde in Innsbruck registriert. Ein erheblicher Teil der Einnahmen fließt in die Kosten für Hundekotsäcke. Jährlich werden rund 3,2 Millionen dieser Säcke benötigt, was sich auf etwa 30.000 Euro beläuft. Zudem werden die Ausgaben für die Instandhaltung der Freilaufzonen und die damit verbundenen Pflegearbeiten nicht detailliert erfasst, was eine transparentere Aufschlüsselung der Kosten erschwert.
Überlegungen zur Nachhaltigkeit
Ein weiteres Thema, das von GR Onay angesprochen wurde, betrifft die Verwendung von umweltfreundlicheren Materialien für die Hundekotsäcke. Aktuell gibt es Überlegungen, die Säcke durch solche aus Maisstärke zu ersetzen. Diese Umstellung wäre allerdings deutlich teurer – etwa dreieinhalb Mal so hoch wie die bestehenden Kosten – und an die thermische Verwertung gebunden, was die Sinnhaftigkeit der Maßnahme noch fraglicher macht.
Die Verwaltung zeigt sich skeptisch gegenüber der Idee, die Abrechnung der Hundesteuer auf viertel- oder halbjährliche Zahlungen umzustellen. Solch eine Änderung würde nicht nur die administrative Belastung erhöhen, sondern auch zusätzliche Kosten für Druck und Versand der neuen Zahlungsaufforderungen verursachen. Aktuell wird die Steuer in einer jährlichen Summe eingezogen, was die Prozesse vereinfacht und gleichzeitig den Verwaltungsaufwand minimiert.
Kosten für Hundefreilaufzonen
Die Errichtung und Pflege von Hundefreilaufzonen ist ebenfalls finanziell relevant. Die Kosten für die Schaffung dieser Zonen liegen zwischen 100 und 150 Euro pro Quadratmeter, wobei die Gestaltung und Größe maßgeblichen Einfluss auf die Gesamtkosten hat. Beispielhafte Bauprojekte aus dem Jahr 2022 zeigen, dass die Einrichtung von Brunnen für Hunde in Parks wie dem Pechepark etwa 31.400 Euro gekostet hat, während die Kosten für ähnliche Maßnahmen im Egerdach-Park bei rund 18.200 Euro lagen.
Durch diese Herausforderungen wird deutlich, dass die Einnahmen aus der Hundesteuer zwar anscheinend hoch sind, jedoch auch viele laufende Kosten und notwendige Investitionen bedarf, die nicht immer transparent aufgeführt werden. Die Grünen im Gemeinderat werfen in diesem Zusammenhang die Frage auf, ob die Hundesteuer tatsächlich hoch genug sei, um alle anfallenden Kosten, einschließlich der Erhaltung öffentlicher Flächen und der Versorgung mit Hundekotsäcken, abzudecken.