Am 19. Juli 2024 fand die Generalversammlung der Tiroler Flughafenbetriebsges.mbH statt, bei der das Geschäftsjahr 2023 bilanziert wurde. Die positive Entwicklung des Umsatzes und die erfreulichen finanziellen Ergebnisse markieren einen wichtigen Schritt für den Flughafen Innsbruck, der in den vergangenen Pandemiejahren massiven Herausforderungen gegenüberstand. Die Versammlung brachte auch personelle Veränderungen im Aufsichtsrat mit sich, die weiteres Potenzial für die Entwicklung des Flughafens und der umliegenden Region bieten.
Wirtschaftliche Erholung und Umsatzsteigerung
Das Geschäftsjahr 2023 wurde mit einem Gesamtumsatz von 38,4 Millionen Euro abgeschlossen, was einer beeindruckenden Steigerung von 31% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der Umsatz setzte sich zu 77% aus dem Aviation-Bereich zusammen, der alle Einnahmen aus dem Flugbetrieb umfasst, während die restlichen 23% im Nicht-Aviation-Bereich erwirtschaftet wurden. Letzterer Bereich schließt Einnahmen aus beispielsweise Vermietungen und Handelsgeschäften ein, die nicht direkt mit dem Betrieb von Flugzeugen verbunden sind. Diese Diversifizierung der Einnahmenquellen zeigt die Fähigkeit des Flughafens, sich auf unterschiedliche wirtschaftliche Rahmenbedingungen einzustellen.
Investitionen für die Zukunft
Im Jahr 2023 investierte der Flughafen insgesamt 2,9 Millionen Euro, wobei ein großer Teil in die Anschaffung eines neuen Gepäckröntgengeräts floss. Solche Investitionen sind entscheidend für die Gewährleistung von Sicherheit und Effizienz am Flughafen. Neben den Investitionen in die Sicherheit wurde auch in die Anpassung der Gepäckförderanlage investiert, was für eine reibungslose Abwicklung des Gepäcktransports sorgt. Diese Maßnahmen sind nicht nur notwendig, um den operativen Anforderungen gerecht zu werden, sondern stärken auch das Vertrauen der Passagiere in die Sicherheitsstandards am Flughafen.
Regionaler Wirtschaftsbeitrag und wichtige Verbindungen
Tourismus-, Wirtschafts- und Beteiligungslandesrat Mario Gerber hob die Bedeutung des Flughafens als Motor der regionalen Wirtschaft hervor. „Der Flughafen Innsbruck verbindet uns mit der Welt und die Welt mit uns“, erklärte er. Die Wiederaufnahme der Flugverbindungen nach Wien und Frankfurt ist für die Tiroler Bevölkerung von großer Bedeutung, da diese Städte als zentrale Drehkreuze im europäischen Luftverkehr fungieren. Bürgermeister Johannes Anzengruber zeigte sich ebenfalls erfreut über die Entwicklung und betonte das Engagement des Flughafen-Managements, die wirtschaftlichen Stabilität zu fördern und die Passagierzahlen zurück auf das Niveau vor der Pandemie zu bringen.
Änderungen im Aufsichtsrats
Im Rahmen der Generalversammlung wurden zwei neue Mitglieder in den Aufsichtsrat berufen. Mag. Gisela Wurm, eine Juristin und ehemalige Nationalratsabgeordnete, sowie Matthias Mölk, Geschäftsführer der Bäckerei Therese Mölk, ersetzen Mag. Fiona Primus und Mag. Lucas Krackl. Die Vorsitzende des Aufsichtsrats, Mag. Dr. Paula Stecher, bedankte sich bei den scheidenden Mitgliedern für deren Engagement und blickt der Zusammenarbeit mit den neuen Aufsichtsratsmitgliedern durchaus positiv entgegen.
Ausblick auf die Zukunft und Herausforderungen
Der Flughafen steht auch im Jahr 2024 vor Herausforderungen, insbesondere nach der vorläufigen Streichung der Frankfurt-Strecke. Diese Entwicklung könnte sich negativ auf die Passagierzahlen auswirken. Dennoch konnte das erste Halbjahr mit einem leichten Anstieg von 1,3% bei den Passagierzahlen auf knapp 618.000 abgeschlossen werden. Mit Blick auf die bevorstehende Wintersaison sind die Planungen vielversprechend, da neue Destinationen wie Warschau und Riga bestätigt wurden und die Anbindung nach Frankfurt wiederhergestellt wird. Diese Entwicklungen könnten für eine Stabilisierung und weiteres Wachstum des Flughafens von entscheidender Bedeutung sein.
Strategische Weiterentwicklung und Sicherheitsinfrastruktur
Eine wichtige Maßnahme zur Sicherstellung der Sicherheit wird der Bau eines modernen Sicherheitszentrums östlich des Terminals sein. Hier sollen zeitgemäße Räumlichkeiten für sicherheitsrelevante Infrastrukturen und Büros entstehen. Dies stellt nicht nur einen Fortschritt in der Sicherheitsarchitektur dar, sondern unterstreicht das Engagement des Flughafens für die Schaffung einer umfassenden Sicherheitsumgebung. Angesichts der zentralen Rolle des Flughafens Innsbruck für den Tourismus und die Wirtschaft in der Region wird diese Investition weitreichende positive Effekte haben.
Die jüngsten Entwicklungen am Flughafen Innsbruck zeigen deutlich, dass trotz schwieriger Zeiten die Weichen für eine positive Zukunft gestellt werden. Stabile finanzielle Ergebnisse gepaart mit strategischen Investitionen und einem klaren Fokus auf Sicherheit stellen sicher, dass der Flughafen auch weiterhin eine Schlüsselrolle im wirtschaftlichen Gefüge Tirols spielen wird.
