Innsbruck

Sprung ins Wasser: Influencer sorgt für Ärger am Reschensee

Influencer Simon Brunner springt aus dem berühmten Kirchturm im Reschensee – ein waghalsiger Stunt, der für riesigen Aufruhr und hitzige Debatten sorgt!

Ein Spektakel am Reschensee sorgt für Empörung und Faszination gleichzeitig. Der Influencer Simon Brunner, der für seine riskanten Stunts bekannt ist, hat einen bemerkenswerten Sprung aus dem Kirchturm der ehemaligen Pfarrkirche St. Katharina in Graun gefilmt und veröffentlicht. Während viele seiner Anhänger ihn dafür feiern, gibt es eine Welle der Kritik, die sich gegen diese waghalsige Aktion richtet.

Der Kirchturm als Symbol der Vergangenheit

Der Kirchturm, der aus dem Wasser des Reschensees ragt, ist nicht nur ein malerischer Anblick, sondern auch ein Mahnmal für die ehemalige Gemeinde Graun. Diese wurde 1950 überflutet, um einen Stausee zu schaffen, was zur Enteignung der Bewohner führte. Der Bau des Stausees wurde bereits in den 1920er Jahren von der faschistischen Regierung Italiens angeordnet. Der Kirchturm steht seitdem als einsamer Zeuge der Vergangenheit und erinnert die Menschen an ihre verlorene Heimat.

Die Herausforderung und die Kontroversen

Brunner, ein 27-jähriger Athlet aus Innsbruck, hat am 30. Juli sein Video auf Instagram veröffentlicht, das seinen spektakulären Sprung von dem historischen Turm zeigt. Er beschreibt das Abenteuer mit den Worten „Goodbye God“ und begeistert damit eine große Fangemeinde von über 500.000 Followern. Während das Video schnell viral geht und über 5700 Likes erhält, bleibt die Reaktion darauf geteilt. Einige Zuschauer sind beeindruckt von seinem Mut und der perfekt ausgeführten Aktion, während viele andere als unangemessen empfinden, dass er eine solch symbolträchtige Stätte für einen Stunt missbraucht.

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Die Reaktionen der Zuschauer

Unter Brunners Beitrag finden sich sowohl begeisterte Stimmen als auch kritische Kommentare. Ein Follower bemerkt: „Das Timing ist perfekt!“ und zeigt sich begeistert. Auf der anderen Seite wird jedoch die Respektlosigkeit gegenüber dem kulturellen Erbe betont: „Das ist eine absolute Respektlosigkeit gegenüber Kulturgut, schade!“ Währenddessen mahnen einige Zuschauer zur Vorsicht und warnen davor, das Kunststück nachahmen zu wollen. Ein User weist darauf hin, dass nur autorisierte Personen den Turm betreten dürfen und ein Sprung darüber hinaus auch gefährlich sei.

Offizielle Kritik und Schutz des Kulturerbes

Die Südtiroler Tourismusinitiative hat ebenfalls auf den Vorfall reagiert und erklärt, wie wichtig es sei, den historischen Wert des Kirchturms zu bewahren. In ihrer Stellungnahme unterstreichen sie, dass der Sprung nicht nur gefährlich sei, sondern auch die Integration des kulturellen Erbes gefährde. Sie rufen die Bevölkerung dazu auf, andere Möglichkeiten zu suchen, um den Reschensee zu genießen, wie zum Beispiel einen Spaziergang rund um den See oder verschiedene Sportaktivitäten, die in der Region angeboten werden, darunter Mountainbiking, Ziplining und Paragliding.

Der Reschensee und seine Geschichte

Neben der aktuellen Diskussion um Brunners Sprung gewinnt der Reschensee auch aus anderen Gründen an Bedeutung: Seit einer kürzlichen Absenkung des Wasserspiegels treten die Ruinen des versunkenen Dorfes Graun wieder zutage, was zusätzliches Interesse weckt. Diese Entdeckung gibt nicht nur Einblicke in die Vergangenheit, sondern erweckt auch das Interesse an den Geschichten und Mythen, die mit dem See verbunden sind. Diese Sagen wurden unter anderem in der Netflix-Serie „Curon“ aufgearbeitet, die das Geheimnis und die Faszination des Reschensees aufgreift.

Ein Aufruf zum respektvollen Umgang

Angesichts der immer wiederkehrenden Diskussionen über den respektvollen Umgang mit Kulturerbe und historischen Stätten stellt sich die Frage, wie weit Unterhaltung und Respekt für die Vergangenheit vereinbar sind. Der Fall Brunner verdeutlicht, dass die Jagd nach Aufmerksamkeit in sozialen Medien oft zu Lasten des kulturellen Erbes geht. Es bleibt abzuwarten, welche Folgen dieser Vorfall für den Influencer und die Wahrnehmung der Region haben wird.

Quelle/Referenz
merkur.de

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