München – Auf dem Oktoberfest geht es nicht nur um die Feierlichkeiten, sondern auch um die Herausforderung, die die Bedienungen bewältigen müssen. Sie laufen praktisch den ganzen Tag von Tisch zu Tisch und tragen dabei schwere Masskrüge. Ein voller Masskrug wiegt ungefähr zwei Kilogramm. Verena Angermaier, die im Jahr 2023 auf der Plattform TikTok berühmt wurde, indem sie beeindruckende 13 Masskrüge auf einmal durch das Festzelt trug, zeigt, was hierbei möglich ist. Doch wie sieht es in der Realität aus? Ich habe den Selbstversuch gewagt und getestet, wie viele Krüge ich tragen kann.
Im Löwenbräu-Festzelt trifft mich der erfahrene Kellner Stefan. Er hat bereits mehrere Jahre Erfahrung in der Gastronomie und ist optimistisch, dass ich diese Herausforderung meistern kann, trotz meiner Bedenken. „So schwer ist es gar nicht, du musst nur wissen, wie man sie richtig anpackt“, sagt er selbstbewusst
Einblick in die Technik: Von Griff zu Griff
Als ich ihm von meinen sportlichen Ambitionen erzähle, ermutigt Stefan mich. „Die Technik ist entscheidend“, erklärt er und zeigt mir die verschiedenen Griffe, die sich je nach Geschlecht unterscheiden können. Männer verwenden oft eine Technik, bei der die Krüge mit verschiedenen Fingern gehalten werden, während Frauen dazu neigen, mit der ganzen Hand zu greifen. Da ich große Hände habe, entschließe ich mich, die Männer-Technik auszuprobieren. Mit leeren Krügen üben wir zuerst den stabilen Griff.
Nachdem ich meine Technik verfeinert habe, geht es ans Eingemachte. Ich darf sechs vollgefüllte Masskrüge bestellen. Stefan hilft mir, sie richtig zu sortieren, und bereits beim Heben merke ich, dass ich die Herausforderung ernst nehmen muss. Mit einem Gefühl von Nervosität und Aufregung mache ich mich daran, die Krüge zum Tisch zu tragen. Dank Stefans Anleitung gelingt es mir, alle Krüge heil abzuliefern, was mir ein unglaubliches Gefühl von Stolz vermittelt.
Respekt für die Arbeit der Bedienungen
Der Transport war erfolgreich, aber die körperliche Herausforderung wird mir erst richtig bewusst, als ich nach dem Tragen deutlich spüre, wie meine Muskeln arbeiten. Die Vorstellung, das täglich für mehrere Stunden zu machen, gibt mir einen neuen Respekt für die Arbeit der Wiesn-Bedienungen. „Es ist nicht schwer, man gewöhnt sich daran“, sagt Stefan, aber ich bin mir sicher, dass es eine ganz andere Sache ist, dies tatsächlich jeden Tag zu meistern.
Die Erfahrungen aus meinem Selbstversuch haben mir nicht nur Einsichten in die Techniken des Biertragens gegeben, sondern auch ein Gefühl für den geschätzten Einsatz der Bedienungen. Die Arbeit, die sie leisten, ist von enormer physischer Anstrengung geprägt und verdient jeden Respekt. Die Freude der Festbesucher, die beim Tragen des Bieres vermittelt wird, steht in einem bemerkenswerten Kontrast zu den Mühen, die sich hinter dieser Aufgabe verbergen. Für mehr Informationen über die Herausforderungen auf dem Oktoberfest, siehe den Bericht auf www.merkur.de.