Die bevorstehende öffentliche Sitzung des Tiroler Monitoring-Ausschusses ist ein bedeutendes Forum, welches das Thema „Selbstbestimmt Leben in der Gemeinschaft – Was bedeutet De-Institutionalisierung?“ behandelt. Am 26. September 2024 wird diese Sitzung im Landhaus 1 in Innsbruck stattfinden. Der Termin von 14.00 bis 17.30 Uhr ist für alle Interessierten zugänglich und soll ein Bewusstsein für die weitreichenden Fragen der De-Institutionalisierung schaffen. Diese Veranstaltung zielt darauf ab, die Rechte von Menschen mit Behinderungen zu fördern und über die Herausforderungen aufzuklären, denen sich diese Gemeinschaft gegenübersieht.
Was ist De-Institutionalisierung?
De-Institutionalisierung bezieht sich auf den Prozess, institutionelle Strukturen zu reduzieren und stattdessen Menschen mit Behinderungen die Möglichkeit zu geben, in Gemeinschaften zu leben. Dieser Ansatz steht im Einklang mit der UN-Behindertenrechtskonvention und betont das Recht der Betroffenen, ihr Wohnen selbst zu wählen. Isolde Kafka, die Vorsitzende des Tiroler Monitoring-Ausschusses, hebt hervor, dass dieses Recht oft nicht ausreichend verwirklicht wird. „Das Recht auf selbstbestimmtes Wohnen bedeutet, dass Menschen mit Behinderungen selbst entscheiden können, wo, wie und mit wem sie zusammenleben“, erklärt sie. Dies ist nicht nur ein grundlegendes Menschenrecht, sondern auch ein entscheidender Schritt hin zu mehr Inklusion.
Besondere Gäste und deren Beiträge
Besonders erwähnenswert ist der Gastredner Markus Schefer. Als Berichterstatter des UN-Fachausschusses wird er über die Staatenprüfung Österreichs berichten. Sein Fokus liegt auf den konkreten Handlungsbedarfen, die in Tirol in Bezug auf die Rechte von Menschen mit Behinderungen bestehen. Schefers Mitteilung wird von erheblichem Interesse sein, da sie die Anforderungen und Erwartungen der UN deutlich aufzeigt und den lokalen Handlungsspielraum erklärt. Es ist zu erwarten, dass seine Ausführungen regen Austausch und Diskussion anstoßen werden.
Studien und Ressourcen zur Unterstützung der Gemeinschaft
Im Verlauf der Sitzung wird auch eine Studie präsentiert, die sich mit dem Thema „Selbstbestimmtes Wohnen für Menschen mit Behinderungen in Tirol“ auseinandersetzt. Diese Studie untersucht die bestehenden Wohnbedingungen und Möglichkeiten für Menschen mit Behinderungen in der Region. Darüber hinaus werden Aspekte der persönlichen Assistenz erörtert, ein weiterer Schlüsselbereich, der die Selbstbestimmung und Unterstützung von Menschen mit Behinderungen betrifft. Das Land Tirol wird seine Pläne zur De-Institutionalisierung präsentieren, was die Bemühungen der Regierung widerspiegelt, die Lebensbedingungen für Menschen mit Behinderungen nachhaltig zu verbessern.
Konkrete Informationen zur Sitzung
Die Veranstaltung ist für alle Interessierten offen und wird durch verschiedene barrierefreie Formate unterstützt. Dazu zählen Gebärdensprachdolmetscher, Schriftdolmetsch und die Bereitstellung von Zusammenfassungen in einfacher Sprache. Bei Bedarf an weiteren Unterstützungen können diese im Voraus mitgeteilt werden. Eine Anmeldung ist erforderlich und kann bis spätestens 11. September 2024 unter servicestelle.gleichbehandlung@tirol.gv.at erfolgen. Angesichts der begrenzten Plätze wird Personen mit Behinderungen Priorität eingeräumt, was die Inklusion und den Zugang zu diesem wichtigen Diskurs weiter fördert.
Ein Raum für Dialog und Veränderung
Die bevorstehende Sitzung des Tiroler Monitoring-Ausschusses steht als ein bedeutender Raum für den Dialog und die Veränderung in der Lebensrealität von Menschen mit Behinderungen. Durch den Austausch von Informationen, Erfahrungen und Ideen können neue Wege zur Verbesserung des Lebensumfelds dieser Gemeinschaft eröffnet werden. Es ist unerlässlich, dass die Stimmen der Betroffenen gehört werden und dass Maßnahmen ergriffen werden, um ihre Rechte zu schützen und zu fördern. Die Barrieren, die in der Gesellschaft immer noch bestehen, müssen abgebaut werden, um eine inklusive Gemeinschaft zu schaffen.