Im malerischen Thaur, hoch über Innsbruck gelegen, steht der neu übernommene Romediwirt, der mit seiner atemberaubenden Aussicht und einem rustikal-gemütlichen Flair beeindrucken möchte. Doch wie schneidet das Restaurant ab, das mit einem vielversprechenden Konzept antritt? Ein Besuch offenbart eine Mischung aus positiven Aspekten und kleinen Mängeln, die für eine durchwachsene Erfahrung sorgen.
Schon beim Betreten des Wirtshauses spürt man die herzliche Atmosphäre. Die traditionell gestaltete Einrichtung aus Holz und liebevollen Details lädt zum Verweilen ein. Da der Gastraum zu unseren Besuchszeiten recht leer war, durften wir uns unseren Tisch selbst aussuchen. Ein freundlicher und aufmerksamer Service war ein klarer Pluspunkt an diesem Abend. Die Mitarbeiter waren stets verfügbar und sorgten für kurze Wartezeiten, was den Aufenthalt sehr angenehm machte.
Essensauswahl und Geschmack
Die Speisekarte des Romediwirts bietet eine überschaubare Auswahl an Gerichten, die sowohl Vorspeisen als auch Hauptgerichte umfasst. Wir entschieden uns für eine Caprese als Vorspeise, die ansprechend auf einem Glasteller serviert wurde. Der große Rucola-Anteil ließ jedoch das Fehlen eines Dressings vermissen, was dem Gesamterlebnis einen kleinen Dämpfer versetzte. Auch die Frittatensuppe, eine weitere Vorspeise, war geschmacklich gut, die Frittaten schienen jedoch nicht hausgemacht.
Bei den Hauptgerichten fiel unsere Wahl auf das klassische Wiener Schnitzel sowie einen Fitnesssalat mit Huhn. Beide Gerichte waren gut im Geschmack, allerdings vom Salat mehr Raffinesse zu erwarten gewesen. Besonders hervorzuheben sind die Kässpätzle, die in einer rustikalen Pfanne serviert wurden – sie waren mit Abstand das beste Gericht des Abends. Das Knödeltris hingegen enttäuschte, da die Konsistenz der Knödel zu fest war und der Kaspressknödel zu kross gebraten wurde. Eine kreative Note beim Blattsalat wäre ebenfalls wünschenswert gewesen, der zusammen mit den Hauptgerichten serviert wurde.
Bei den Desserts, die uns aufgrund der früheren Enttäuschungen angeboten wurden, handelte es sich um ein Lavaküchlein mit Vanilleeis und einen Apfelstrudel mit Vanillesauce. Trotz der Verwendung von Fertigprodukten war der Geschmack überzeugend, jedoch fehlte es beiden Nachspeisen an einer auffälligen Präsentation, was eine durchweg positive Erfahrung minderte.
Das Gesamtbild
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Romediwirt durch seine wunderbare Lage und die angenehme Atmosphäre punktet. Der Service war durchweg freundlich und zuvorkommend, was den Aufenthalt sehr angenehm gestaltete. Allerdings bleibt in puncto kulinarischer Raffinesse noch Luft nach oben. Das Restaurant erzielt in seiner derzeitigen Form drei von fünf Sternen – eine solide Bewertung, die Spielraum für Verbesserungen lässt.
Gasthaus Romediwirt
Schloßgasse 17
6065 Thaur
Telefon: +43 5223 213 48
Öffnungszeiten:
Mittwoch bis Samstag: 09:00 bis 22:00 Uhr
Sonntag & Feiertag: 09:00 – 20:00 Uhr
Montag: Ruhetag
Für Genießer und Besucher ist der Romediwirt allemal einen Besuch wert, doch die Erwartungen an Speisen und Präsentation sollten realistisch bleiben.