Die Holdinggesellschaft Signa KidINVEST Development AG hat am Landesgericht Innsbruck einen Antrag auf Eröffnung eines Konkursverfahrens gestellt. Dieser Schritt ist eine direkte Folge des ominösen Geschäftsgebarens im Zusammenhang mit der insolventen Signa-Gruppe, die unter dem Investor René Benko operiert. Laut dem Kreditschutzverband gibt es Verbindlichkeiten von 14,3 Millionen Euro, und die Gesellschaft wird nun geschlossen und liquidiert. Glücklicherweise sind keine Mitarbeiter von der Pleite betroffen, doch die Situation wirft einen Schatten auf die finanzielle Stabilität der gesamten Gruppe. Der Fokus liegt nun auf den zwölf Gläubigern, die auf einer Liste stehen, bei der die meisten Verbindlichkeiten als Intercompany-Verpflichtungen bezeichnet werden, wie oe24.at berichtete.
Ein Netzwerk der Gläubiger
Unter den Gläubigern der Signa Holding finden sich namhafte Unternehmen wie die Bank Julius Bär und die Migros. Diese großen Schweizer Akteure stellen Forderungen in einem komplexen Netzwerk von Verbindlichkeiten. Insgesamt haben 273 Gläubiger Forderungen in Höhe von etwa 5,2 Milliarden Euro angemeldet, wobei nicht klar ist, wie hoch die einzelnen zugehörigen Beträge sind. Die Implikationen sind enorm, denn während die Holding, die unter anderem die Hälfte der Globus-Warenhäuser besitzt, versucht, ein Sanierungsverfahren durchzuführen, wird deutlich, dass die entstanden Schulden die vorhandenen Vermögenswerte bei weitem übersteigen, wie tagesanzeiger.ch berichtet.
Die Situation zwingt die Gläubiger zur Zusammenarbeit, doch die Diversität ihrer Interessen könnte eine Einigung erschweren. Ein erster Sanierungsplan sieht vor, in zwei Jahren 30 Prozent der Schulden zurückzuzahlen. Experten hingegen bezweifeln, dass dies realistisch ist, da die Tochtergesellschaften Signa Prime und Signa Development vermutlich Ansprüche anmelden könnten, die die vorhandenen Vermögenswerte übersteigen. Das könnte dazu führen, dass das angestrebte Sanierungsverfahren in ein reguläres Konkursverfahren umgewandelt wird, was die Gläubiger noch härter treffen würde. Eine erste Gläubigerversammlung steht bevor, und die Entscheidungen von dort könnten entscheidend für die Zukunft von Rene Benkos Imperium sein.
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