Die österreichische Luftfahrt hat in den letzten zwei Monaten einen bemerkenswerten Passagierrekord erreicht. Laut der aktuellen Statistik von Statistik Austria wurden im Juli und August 2024 auf den sechs bedeutendsten Flughäfen des Landes über 7,3 Millionen Fluggäste befördert. Das ist ein Anstieg von 6,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und stellt das höchste Passagieraufkommen seit der ersten Aufzeichnung im Jahr 1955 dar.
Insbesondere die Flughäfen in Wien, Graz und Salzburg haben von diesem Trend profitiert. Der Flughafen Wien verzeichnete einen Anstieg von 6,5 Prozent und erreichte damit 6,7 Millionen Fluggäste. Auch in Salzburg und Graz stiegen die Zahlen beträchtlich – um 15,9 Prozent auf 300.000 und um 13,9 Prozent auf 200.000 Passagiere. Diese positive Entwicklung spiegelt sich in der gesamten Branche wider, hat jedoch auch dunkle Seiten.
Negative Entwicklungen an einigen Flughäfen
Obwohl der Anstieg der Passagierzahlen ermutigend ist, wirft er auch Fragen auf bezüglich der Nachhaltigkeit und der Umweltauswirkungen des Flugverkehrs. Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) berichtete, dass der Flugverkehr in Österreich im Jahr 2023 etwa 2,68 Millionen Tonnen klimaschädlicher Emissionen verursacht hat, was einen Anstieg von 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Solche Emissionen machen die Luftfahrtindustrie zu einem der größten Verursacher von Treibhausgasen im Land, zusammen mit Unternehmen wie voestalpine und Wien Energie.
Für die Branche bedeutet dieser Rekord zudem einen Aufruf zur Veränderung. Norbert Draskovits, Vizepräsident der AÖV und Geschäftsführer des Linzer Flughafens, hat die kommende Regierung dazu aufgerufen, eine Kurskorrektur in der heimischen Luftfahrtpolitik vorzunehmen, um Wachstum und Unterstützung zu fördern. Der Bord Deutschland hat bereits entsprechende Förderprogramme ins Leben gerufen, und Draskovits fordert, dass Österreich hier dringend nachziehen müsse.
Insgesamt zeigt der Sommer 2024, dass die Nachfrage nach Flügen in Österreich stark angestiegen ist. Der Rekordwert übertrifft sogar die Passagierzahlen vom Sommer 2019, was die positive Entwicklung unterstreicht. Dennoch bleibt abzuwarten, wie die Branche mit den anhaltenden Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf Umweltemissionen und lokale Rückgänge, umgehen wird. Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf volksblatt.at.