In Innsbruck häufen sich die Sichtungen von Ratten in Parks und auf öffentlichen Plätzen. Thomas Klestil, der Wildtierbeauftragte der Stadt, stellt klar, dass es sich jedoch nicht um eine „Rattenplage“ handelt. Konkrete Zahlen zum Rattenaufkommen liegen nicht vor, doch die Stadtverwaltung beobachtet eine steigende Notwendigkeit, Rattenfallen aufzustellen.
Die vermehrte Rattenpräsenz könnte unter anderem mit dem Füttern von Tauben zusammenhängen. Klestil erklärt, dass Ratten oft dort anzutreffen sind, wo Menschen Tauben füttern. „Das hat in letzter Zeit zugenommen, möglicherweise durch die kühleren Temperaturen, die Menschen dazu bringen, Wildtiere zu füttern“, gibt er gegenüber ORF Tirol zu Protokoll.
Ursachen für die Rattenanzahl
Eine der möglichen Ursachen für das vermehrte Auftreten von Ratten könnte der Anstieg des Wasserspiegels in der Kanalisation sein. Klestil berichtet, dass er je nach Wasserstand mehr oder weniger Meldungen über Sichtungen erhält. Wenn der Wasserpegel steigt, drängen die Tiere aus der Kanalisation an die Oberfläche. „Die Kanalisation wird überflutet und die Ratten suchen Schutz an Land“, erklärt er.
Die Stadt Innsbruck ist proaktiv im Umgang mit dem Rattenproblem. Kammerjäger werden engagiert, um Rattenfallen an verschiedenen Orten aufzustellen und die Population zu kontrollieren. Mario Höller, Geschäftsführer einer Schädlingsbekämpfungsfirma, bestätigt, dass die emotionale Reaktion auf Ratten häufig von Ekel geprägt ist. „Die Menschen sind froh, wenn wir kommen, denn sie wissen, dass ihr Anliegen ernst genommen wird“, sagt er.
Moderne Bekämpfungsmethoden
Innovative Methoden zur Bekämpfung von Ratten sind ebenfalls auf dem Vormarsch. Digitale Systeme mit Bluetooth-Technologie werden verwendet, um die Aktivität in den Fallen zu überwachen und die Besitzer über etwaige Fänge zu informieren. „Die Fallen dokumentieren Berührungen, sodass wir jederzeit informiert sind“, erklärt Höller.
Die klassische Methode der Bekämpfung besteht darin, die Ratten in eine Falle zu locken, in der sich ein Giftköder befindet. Dieser bewirkt innerhalb weniger Tage eine Blutgerinnung, was zur Tötung der Tiere führt. Höller betont, dass Geduld notwendig ist, da die vollständige Kontrolle über die Rattenpopulation Zeit braucht. „Man sieht nach einigen Tagen bereits erste Erfolge, aber die Bekämpfung ist ein langfristiger Prozess“, so Höller.
Die Stadt empfiehlt den Bürgern, leicht zugängliche Futterquellen zu vermeiden und Sichtungen von Ratten umgehend zu melden. Klestil ist sich sicher, dass ein völliges Ausrotten der Tiere nicht möglich ist. „Ratten sind extrem anpassungsfähig, und bisher hat keine Stadt der Welt es geschafft, sie vollständig zu vertreiben“, meint er. Der Umgang mit Ratten bleibt somit eine ständige Herausforderung für die Verantwortlichen in Innsbruck.
Für weitere Informationen zu diesem Thema, siehe die aktuelle Berichterstattung auf tirol.orf.at.