Im Herzen Wiens tut sich etwas Spannendes: Der Verein „Never At Home“ eröffnet demnächst über 70 kreative Arbeitsräume im bekannten Funkhaus. Diese Initiative zielt darauf ab, jungen Künstlern kostengünstige und flexible Atelierräume zur Verfügung zu stellen. Projektmanagerin Vera Grillmaier zeigte sich begeistert und betonte, dass dies bereits der vierte Standort des Vereins ist, der sich auf die kunstbasierte Aktivierung leerstehender Räume spezialisiert hat.
Die Ateliers werden im ersten und zweiten Stock des Funkhauses eingerichtet, wo zuvor die Radiostudios und Büros von Ö1 und Radio Wien untergebracht waren. Die Mieten sind mit 15 Euro pro Quadratmeter und Monat mehr als erschwinglich. „Wir möchten den kreativen Köpfen die Möglichkeit geben, sich zu entfalten, ohne sich um hohe Kosten sorgen zu müssen“, erklärt Grillmaier. Die Kooperation mit dem Vorarlberger Bauunternehmen Rhomberg, das den historischen Gebäudekomplex besitzt, ermöglicht es dem Verein, einen Teil der Betriebskosten zu decken und somit Mieten zu umgehen.
Vielfältige Nutzungsmöglichkeiten
Die Räumlichkeiten sind so gestaltet, dass sie eine Vielzahl von Kunstdisziplinen unterstützen. „Das Beste daran ist, dass die Mieter die Räume nach ihren Vorstellungen gestalten können. Sie müssen sie nicht so hinterlassen, wie sie sie vorgefunden haben“, so Grillmaier. Dies bedeutet, dass die Künstler sich beim Malen und Gestalten austoben dürfen und diese Orte wirklich zu ihren kreativen Rückzugsorten werden.
Ein weiterer Vorteil sind die schallisolierten Musikproberäume, die in den ehemaligen Radiostudios untergebracht werden. Das eröffnet auch Musikern die Möglichkeit, in einem professionellen Umfeld zu proben. Zudem plant der Verein den Ausbau einer Keramikwerkstatt in einer der leerstehenden Garagen und Gemeinschaftsräume, wo sich Künstler treffen und kreativ austauschen können. „Oft entstehen dabei Gemeinschaftsprojekte, die sehr bereichernd sind“, sagt Grillmaier.
Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen
Für alle, die neugierig auf das Funkhaus sind, plant „Never At Home“ ein „Open House“-Event Anfang November. Hier kann das Publikum die Künstler bei ihrer Arbeit beobachten und sich selbst einen Eindruck von den neuen Atelierflächen verschaffen. Zudem sind regelmäßige Workshops und kostenlose Ausstellungen in Planung, um die Kunstszene noch bunter und lebendiger zu gestalten. „Das Funkhaus hat so viel Potenzial, und wir sind gespannt, was daraus wächst“, fügt Grillmaier hinzu.
In der ehemaligen Kantine des Funkhauses wird zudem ein Pop-up-Gastroprojekt eröffnet, das weiteren Raum für Austausch und Begegnung bietet. Über den Verlauf der Zukunftspläne von Rhomberg für das Funkhaus gibt es noch keine konkreten Informationen, doch die Vorfreude auf die Entwicklungen der nächsten Monate ist spürbar.
Wer heute schon mehr über die geplanten Räumlichkeiten und das Konzept erfahren möchte, findet auf der Webseite des Vereins Never At Home weiterführende Informationen.