Heute begann am Tiroler Bildungsinstitut Grillhof in Innsbruck-Igls ein neuer Zertifikatslehrgang für hochbautechnische Sachverständige. Insgesamt 22 Teilnehmende haben sich für den fünftägigen Kurs eingeschrieben, der in Kooperation mit dem Tiroler Gemeindeverband und der Landesstelle für Brandverhütung (LSBV) angeboten wird. Der Lehrgang soll dazu beitragen, hochbautechnische Sachverständige auf einen einheitlichen Qualitätsstandard zu bringen und die Bearbeitungszeiten in Bauverfahren zu verkürzen.
Der Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler kommentierte den Start des Programms und betonte den positiven Einfluss auf die Effizienz der Bauverfahren in Tirol. „Wir setzen ein starkes Signal für Qualität und Effizienz. Dieser Lehrgang bietet eine wichtige Grundlage für unsere Sachverständigen, damit sie ihre Aufgaben schneller und besser erfüllen können. Das kommt sowohl den Bürgerinnen und Bürgern als auch der heimischen Wirtschaft zugute“, erklärte Geisler.
Wichtige Fortschritte im Brandschutz
Der Lehrgang wurde als entscheidender Schritt zur Entlastung der Landesstelle für Brandverhütung hervorgehoben. Sicherheitslandesrätin Astrid Mair, die den Lehrgang heute eröffnete, erklärte: „Durch die Qualifizierung der Sachverständigen können wir in Zukunft auf zusätzliche brandschutztechnische Gutachten bei einfacheren Bauvorhaben verzichten, was die Verfahrensdauer erheblich verkürzt.“ Dies stellt einen großen Fortschritt für die Erstellung von Brandschutzgutachten dar.
Karl-Josef Schubert, Präsident des Tiroler Gemeindeverbandes, erklärte, dass durch diesen Lehrgang ein engmaschiges Netz von qualifizierten Sachverständigen in ganz Tirol etabliert werden soll. „Die fundierte Ausbildung sichert, dass unsere Gemeinden auf hochkompetente Fachkräfte zurückgreifen können – das stärkt sowohl die Qualität als auch die Schnelligkeit in den Bauverfahren“, so Schubert weiter.
Der Lehrgang deckt verschiedene Themen ab, darunter Bau- und Raumordnungsrecht sowie technische Bauvorschriften und OIB-Richtlinien. Das abschließende Modul befasst sich mit dem Veranstaltungs- und Feuerpolizeirecht, um die Teilnehmenden optimal auf die Anforderungen der Tiroler Baubehörden vorzubereiten. Aufgrund des großen Interesses sind bereits zusätzliche Kurse für das kommende Jahr in Planung.
„Das rege Interesse zeigt den Bedarf an qualifizierter Weiterbildung im Bereich Brandschutz und Baurechtsprechung in Tirol“, betonten Geisler und Mair übereinstimmend. Diese Initiative soll die Sicherheit und Effizienz im Bauwesen in der Region nachhaltig fördern, was auch in Anbetracht der geplanten Novelle der Tiroler Bauordnung von Bedeutung ist. Weitere Informationen über den Lehrgang und die zukünftigen Angebote sind hier zu finden.