In Innsbruck wurde am Sonntag der neu benannte Dr.-Carl-Lampert-Platz eingeweiht. Der Platz, der sich direkt vor der Pfarrkirche Mariahilf befindet, trägt jetzt den Namen des Priesters und Märtyrers Carl Lampert, der 2011 seliggesprochen wurde. Lampert, der von den Nationalsozialisten hingerichtet wurde, gilt als der ranghöchste katholische Geistliche in Österreich, der diesem Schicksal erlag.
Der Tag der Segnung war besonders bedeutend, da der 13. November 2024, der 80. Todestag von Lampert, bevorstand. Die Zeremonie wurde vom Rektor der "Anima" in Rom, Michael Max, geleitet. Er war in Begleitung von Georg Willi, dem Vizebürgermeister von Innsbruck, sowie Elisabeth Heidinger, der Geschäftsführerin des Carl Lampert Forums. Der Segnung ging ein Gedenkgottesdienst in der Pfarrkirche Mariahilf voraus, der den Anwesenden die Gelegenheit gab, nochmals an das Leben und Erbe Lamperts zu erinnern.
Erinnerung und Würdigung
Michael Max hob in seiner Ansprache hervor, dass die Benennung des Platzes ein “schönes Zeichen” für Carl Lampert sei. Er forderte die Menschen auf, diesen Ort als einen Raum für Gespräche und Begegnungen zu nutzen, in dem die Werte und der Glaube von Lampert weitergetragen werden können. Lampert, der zwischen 1894 und 1944 lebte, sei ein Beispiel dafür, wie man trotz widrigster Umstände Menschlichkeit bewahren kann. In seinen Worten erinnerte Max daran, dass es wichtig sei, "Mensch zu sein und nicht Gott spielen zu müssen", ein deutlicher Hinweis auf die brutalen Machthaber der damaligen Zeit.
Carl Lampert wurde 1894 in Göfis, Vorarlberg, geboren. Nach unterschiedlichen Stationen in seiner Laufbahn wurde er 1939 Provikar des Tiroler Anteils der Apostolischen Administratur Innsbruck-Feldkirch. In dieser Rolle wies er mutig kirchenfeindliche Praktiken des NS-Gauleiters Franz Hofer zurück und setzte sich für die verfolgten Seelsorger ein. Nach seinem Eintreten für den ermordeten Pfarrer Otto Neururer begann sein Leidensweg, der ihn durch verschiedene Konzentrationslager wie Dachau und Sachsenhausen führte.
Schließlich wurde Lampert 1944 von der Gestapo aufgrund seiner Überzeugungen festgenommen. Seine Geschichte ist eine Mahnung, die Werte der Menschlichkeit und des Glaubens selbst in dunklen Zeiten aufrechtzuerhalten. Sein Leben endete am 13. November 1944 in Halle, wo er zusammen mit zwei weiteren Geistlichen hingerichtet wurde, doch das Andenken an ihn lebt weiter, nicht nur durch die Platzbenennung, sondern auch durch die Lehren, die er hinterließ, und die Menschen, die ihn weiterhin ehren.