Innsbruck

Neue Ortstaxe: Infrastruktur-Euro für Innsbruck und Telfs im Fokus

Innsbruck und Telfs stellen neue Tourismussteuern vor, um die Infrastruktur für Gäste und Einheimische zu verbessern – ein „Infrastruktur-Euro“ soll dafür sorgen!

Die Diskussion um eine mögliche Erhöhung der Ortstaxe sorgt in Tirol für Aufsehen. Die Bürgermeister von Innsbruck, Johannes Anzengruber (JA – Jetzt Innsbruck), und Christian Härting aus Telfs, die beide Mitglieder des Aufsichtsrates des Tourismusverbands Innsbruck und seiner Regionen sind, setzen sich für eine Neuregelung ein. Im Rahmen des neuen Tourismusgesetzes wird nun die Möglichkeit geschaffen, einen zusätzlichen Betrag für die Infrastruktur durch die Ortstaxe zu erheben. Dies soll dazu dienen, die Auswirkungen des Tourismus auf die Region besser abzufedern.

Die Bürgermeister haben bereits konkrete Vorschläge gemacht, wie die zusätzlichen Einnahmen verwendet werden könnten. Anzengruber und Härting nennen eine Vielzahl an Projekten, in die der sogenannte Infrastruktur-Euro investiert werden könnte. Dazu zählen unter anderem der Ausbau des öffentlichen Verkehrs, Radinfrastruktur sowie die Gestaltung öffentlicher Plätze, wie etwa das Pflaster in der Innsbrucker Altstadt. Auch Schwimmbäder, Veranstaltungssäle und Wanderwege sollen von den Mitteln profitieren.

Nachhaltiger Tourismus im Fokus

Ein zentraler Aspekt der Diskussion ist die Nachhaltigkeit des Tourismus. Bürgermeister Anzengruber betont, dass das neue Gesetz die Gelegenheit biete, die lokalen Gegebenheiten in Einklang mit den Interessen der Bewohner zu bringen. „Die Belastung durch den Tourismus ist in Innsbruck hoch“, erklärt er und verweist auf Gespräche mit seinen Amtskollegen. Viele Bürgermeister seien sich einig, dass eine Verbesserung der Infrastruktur unbedingt erforderlich sei, damit auch die einheimische Bevölkerung von den Einnahmen profitiert.

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Christian Härting ergänzt, dass der Druck auf die Region durch den Tourismus in den letzten Jahren spürbar zugenommen hat. „Die Bürger müssen spüren, dass auch die Gäste zur Finanzierung der Infrastruktur beitragen“, fügt er hinzu. Der Appell an die Verantwortlichen ist klar: Die Einnahmen aus der erhöhten Ortstaxe sollen dazu dienen, die Lebensqualität vor Ort zu verbessern und die Belastungen, die durch den ständig wachsenden Tourismus entstehen, auszugleichen.

Wettbewerbsnachteile für kleinere Anbieter?

In der Diskussion um die Ortstaxe stellen sich einige die Frage, ob die Erhöhung für kleinere Betriebe und Privatvermieter nicht zu einem Wettbewerbsnachteil führen könnte. Diese Bedenken teilen die beiden Bürgermeister allerdings nicht. Nach eigenen Angaben zeigen Untersuchungen, dass Touristen insbesondere das urban-alpine Flair Innsbrucks schätzen. Die Höhe der Ortstaxe, die in der Größenordnung eines Kaffees liegen könnte, werde für die Besucher nicht entscheidend sein, so Anzengruber.

Zusätzlich hebt Härting hervor, dass in anderen Regionen Tirols bereits deutlich höhere Ortstaxen erhoben werden. Er ist überzeugt, dass die Gäste verstehen werden, dass diese Abgabe in die Verbesserung der regionalen Infrastruktur fließt. „Es gibt einen klaren Rückfluss in die Region“, versichert er.

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Die Verteilung der Einnahmen wirft allerdings Fragen auf. Laut einer Berechnung aus dem Büro des Innsbrucker Bürgermeisters würde Innsbruck mit rund zwei Millionen Euro den größten Anteil an dem Infrastruktur-Euro erhalten, während die anderen 39 Gemeinden des Tourismusverbands Innsbruck und seine Regionen deutlich weniger davon abbekommen. Beispielhaft nennt Härting Telfs, wo die Gemeinde lediglich rund 62.000 Euro erhalten sollte. Die disparaten Verhältnisse in den Einnahmen sind auf die Verteilung der Nächtigungen zurückzuführen, wobei die Hälfte aller Nächtigungen auf Innsbruck entfällt und die andere Hälfte auf die übrigen Gemeinden verteilt ist.

Die weitere Debatte über die erhöhte Ortstaxe soll Ende November in einer Vollversammlung des Tourismusverbands stattfinden, wo die Bürgermeister und andere Verantwortliche die Argumente intensiver abwägen werden. Das Thema bleibt also spannend – sowohl für die politischen Entscheidungsträger als auch für die betroffenen Unternehmen und Bewohner der Region. Die baldmögliche Durchführung einer Erhöhung könnte eine neue Ära des Tourismus in Tirol einläuten, die sowohl Gäste als auch Einheimische stärker einbindet und die Infrastruktur verbessert.

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