Am Samstag, nach einem heftigen Unwetter mit Starkregen, sind die Aufräumarbeiten in St. Anton am Arlberg in vollem Gange. 350 Einsatzkräfte von Feuerwehren, Bergrettung und dem Roten Kreuz sind mobilisiert worden, um die Schäden zu beheben. In Tirol ereigneten sich am Freitagabend nahezu 100 Alarmierungen. Besonders betroffen sind die Bezirke Landeck und Innsbruck-Land.
Bedeutende Auswirkungen auf die Infrastruktur
Die Auswirkungen des Unwetters waren erheblich, was sich in massiven Überschwemmungen und Erdrutschen zeigt. In St. Anton kam es zu einer großflächigen Überflutung, als ein Murenabgang im Jungbrunntobel große Mengen Wasser in die umliegenden Bäche drückte. Diese traten über die Ufer und führten zu Verklausungen und überfluteten Kellern. Bürgermeister Peter Mall berichtete von einer Situation, in der mehrere Straßen und Wohnräume in Wasser standen. Glücklicherweise wurden bislang keine Personen verletzt, obwohl mindestens drei Pkw in die Rossana gespült wurden.
Umfassende Koordination und Rettungsmaßnahmen
Einsatzkräfte müssen nicht nur Keller und Garagen auspumpen, sondern auch Geschiebebecken von eingelagertem Geröll befreien. Dies ist besonders wichtig, da für das Wochenende weitere Regenfälle vorhergesagt wurden. Die Aufräumarbeiten werden vermutlich den gesamten Samstag in Anspruch nehmen. Ein Hubschrauberflug zur Lagebeurteilung wird durchgeführt, um potentielle Gefahrenstellen im Überblick zu behalten. Auch der Tiroler Landeshauptmann Anton Mattle hat sich vor Ort ein Bild von der Lage gemacht.
Verkehrseinschränkungen und Umleitungen
Die Verkehrslage ist ebenfalls angespannt. Die Arlberg-Bundesstraße (B 197) sowie der Arlbergtunnel sind aufgrund von Murenabgängen und Sanierungsarbeiten unpassierbar. Vorarlberg ist vorerst nur über das Lechtal und Deutschland erreichbar. Der Zustand der Straßen wird kontinuierlich überprüft, eine erste Einsatzbesprechung mit Vertretern des Landesstraßenbauamtes und der Polizei hat bereits stattgefunden, um weitere Maßnahmen festzulegen.
Erdrutsche auch in Innsbruck-Land
Die Unwetterfront hat zudem den Bezirk Innsbruck-Land getroffen, wo es zu massiven Erdrutschen kam. Die Sellraintalstraße (L13) sowie die Götzener Landesstraße (L12) sind aufgrund von Muren nicht befahrbar. Umleitungen sind derzeit über alternative Wege möglich, jedoch sind die Straßen in einem schlechten Zustand, was die Erreichbarkeit der betroffenen Gemeinden einschränkt.
Die Gemeinschaft im Schicksal vereint
Diese Naturereignisse zeigen einmal mehr, wie wichtig die Zusammenarbeit von Gemeinden, Einsatzkräften und der Bevölkerung ist. Die schnelle Mobilisierung von Rettungskräften ist von großer Bedeutung, um Betroffenen schnellstmöglich zu helfen und die Infrastruktur wiederherzustellen. Die Menschen in den betroffenen Gebieten stehen allerdings vor großen Herausforderungen, und die Aufräumarbeiten werden nur einen Teil der notwendigen Wiederherstellung bilden. Die psychische Belastung im Zuge solcher Naturkatastrophen unterscheidet sich nicht nur von Gemeinde zu Gemeinde, sie betrifft vor allem die Gemeinschaften, die in solchen Krisensituationen zusammenhalten müssen.