Innsbruck

Moldau wählt: Historische Präsidentenwahl und Volksabstimmung über EU-Kurs

Moldau wählt: Präsidentin Maia Sandu kämpft um ihre zweite Amtszeit und ein Ja zum EU-Kurs – über 3 Millionen Wähler sind am Sonntag gefragt!

In der ehemaligen Sowjetrepublik Moldau wurde am Sonntag der Weg für eine entscheidende Präsidentenwahl und ein bedeutendes Referendum in Bezug auf die europäische Ausrichtung des Landes geebnet. Als die Wahllokale um 12 Uhr öffneten, lag die Wahlbeteiligung bereits bei über 16 Prozent, wie die Wahlleiterin Angelica Caraman in der Hauptstadt Chisinau bekanntgab. Insgesamt sind bis zur Schließung der Wahllokale um 21 Uhr (20 Uhr MEZ) rund 3,3 Millionen Wahlberechtigte aufgerufen, ihre Stimme abzugeben.

Besonderes Augenmerk liegt auf Maia Sandu, der prowestlichen Amtsinhaberin, die als Favoritin in die Wahlen geht. Nach ihrer Stimmabgabe betonte sie die Bedeutung der Wahlen für das zukünftige Schicksal Moldaus, das nicht von „Lügen und schmutzigem Geld“ bestimmt werden sollte. Sandu appellierte auch an die Bürger, sich für den Beitritt zur Europäischen Union auszusprechen und erklärte: „Unser Votum beim Referendum wird unser Schicksal für viele Jahrzehnte bestimmen.“ Dies zeigt, wie wichtig das Votum für die politische Zukunft des Landes ist.

Wahlbeteiligung und Kandidaten

An den Wahlen beteiligen sich auch Stimmen aus dem Ausland. In Österreich wurden zwei Wahllokale in Wien und Innsbruck eingerichtet, um moldauischen Bürgern die Stimmabgabe zu ermöglichen, während zusätzlich 30 Wahllokale in der von Moldau abtrünnigen Region Transnistrien zur Verfügung stehen. Das Interesse der Bevölkerung scheint groß zu sein; laut einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts CBS-Research, die vor der Wahl durchgeführt wurde, führte Sandu mit 35,8 Prozent in der Wählergunst, während ihre Hauptkonkurrenten, darunter der frühere Generalstaatsanwalt Alexandr Stoianoglo von den prorussischen Sozialisten, nur 9 Prozent der Stimmen erhielten.

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Weitere Kandidaten, die zur Wahl stehen, sind der Unternehmer Renato Usatii mit 6,4 Prozent und die ehemalige Gouverneurin von Gagausien, Irina Vlah, die bei 2,2 Prozent liegt. Sollte keiner der Kandidaten im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit von über 50 Prozent erreichen, wird eine Stichwahl zwischen den beiden bestplatzierten Kandidaten am 3. November stattfinden.

Ein weiterer zentraler Aspekt dieser Wahl ist das Referendum, das zeitgleich zur Präsidentschaftswahl stattfindet. Ziel ist es, die europäische Ausrichtung Moldaus in der Verfassung zu verankern. Damit das Referendum gültig ist, müssen mindestens ein Drittel der Wahlberechtigten teilnehmen. Umfragen zeigen, dass 76,3 Prozent der befragten Moldauer an der Abstimmung teilnehmen möchten, von denen 55,1 Prozent bereit sind, für den EU-Beitritt zu stimmen. Dies könnte einen bedeutenden Schritt für die Zukunft des Landes darstellen, das zwischen Rumänien und der Ukraine liegt und den Status eines EU-Beitrittskandidaten innehat.

Die Ereignisse des heutigen Tages sind nicht nur für Moldau von Bedeutung, sondern haben auch potenzielle Auswirkungen auf die geopolitische Lage in der Region. Mit der Möglichkeit eines klaren Votums für die europäische Integration könnte Moldau sich weiter von den Einflüssen Russlands entfernen und gleichzeitig die Unterstützung der europäischen Nachbarn suchen. Es bleibt abzuwarten, ob die Prognosen zutreffen und wie sich die Situation nach der Bekanntgabe der ersten Ergebnisse um 22 Uhr (21 Uhr MEZ) entwickeln wird.

Quelle/Referenz
suedtirolnews.it

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