Innsbruck

Markus Rehm: Freundschaft und Konkurrenz vereint bei den Paralympics

Weitspringer Markus Rehm tritt heute in Paris gegen seine Freunde und Konkurrenten Noah Bodelier und Stelianos Malakopoulos an – ein spannendes Duell bei den Paralympics!

Markus Rehm, der Weitspringer mit einer beeindruckenden Erfolgsbilanz, interessiert sich nicht nur für Medaillen, sondern auch für die Menschen, die ihn auf seinem Weg begleiten. Heute, am 4. September 2024, wird Rehm um 20:29 Uhr in Paris antreten, um seinen vierten Titel bei den Paralympics zu verteidigen. Doch das Besondere an diesem Wettkampf sind nicht nur die sportlichen Ambitionen, sondern auch die Freundschaften, die er geknüpft hat. Seine Konkurrenten, Noah Bodelier und Stelianos Malakopoulos, sind nicht nur Gegner; sie sind auch Freunde, die gemeinsam trainieren und sich gegenseitig anspornen.

Die Freundschaft zwischen Rehm und Malakopoulos begann eher zufällig, als sie sich bei einem Frühstück in Innsbruck begegneten. Statt die üblichen Konventionen zu befolgen, lud Rehm den schüchternen Griechen an seinen Tisch ein. „Es stellte sich dann heraus, dass wir auf einer Wellenlänge waren“, erzählt Rehm, und aus dieser ersten Begegnung entwickelte sich eine enge Bindung, die auch andere Athleten mit einbezog. Mit dem Nachwuchswettkämpfer Bodelier, der ebenfalls in der gleichen Klasse der Unterschenkel-Amputierten antritt, bilden sie nun eine bemerkenswerte Trainingsgruppe bei Bayer Leverkusen.

Ein neuer Spirit durch Teamkollegen

Trainerin Steffi Nerius lobt die positive Dynamik innerhalb dieser Gruppe. „Die Athleten haben Spaß und können in verschiedenen Disziplinen miteinander konkurrieren, was motivierend ist“, sagt sie. Sie betont, dass es eine willkommene Abwechslung war, die Trainingsatmosphäre auf diese Weise zu verändern. Rehm, der in der Vergangenheit oft allein trainierte, erkennt die Vorteile dieser Teamarbeit und bemerkt, dass „der Austausch mit meinen Kollegen einen neuen Schwung in mein Training gebracht hat.“

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Eine Anekdote grenzt die Zusammenarbeit noch weiter ab: Rehm und Bodelier teilen sich oft ein paar Schuhe, da jeder von ihnen einen anderen Fuß verloren hat. Das zeigt nicht nur die körperliche Realität, mit der sie umgehen, sondern auch die Solidarität, die innerhalb der Gruppe wächst. Rehm, der als Orthopädietechniker-Meister einen tiefen Einblick in seine Materie hat, hat sogar Malakopoulos vor den Paralympics eine Ersatzprothese angefertigt, was zeigt, wie sehr sie sich gegenseitig unterstützen.

Die Paralympics als Sprint zur Sichtbarkeit

Ein weiteres Highlight der Gruppe ist das Engagement für den Para-Weitsprung, das sie erfolgreich in die Diamond League eingebracht haben. Rehm erzählt, dass sie ein überzeugendes Paket geschnürt haben, um das Interesse der führenden Leichtathletik-Liga zu wecken. „Die Teilnahme an der Diamond League zeigt, dass wir mehr sind als ‚Behinderte‘, wir sind Athleten, die höchste Leistungen erbringen“, sagt Bodelier. Diese Sichtweise könnte langfristig entscheidend für die Wahrnehmung des Para-Sports sein.

Die Vorbereitung auf die Paralympics ist für Rehm und seine Gruppe nicht nur ein sportlicher Wettkampf, sondern auch eine Möglichkeit, die Sichtbarkeit des Para-Sports zu erhöhen. Nerius ist sich sicher, dass Rehm mit seinem Engagement als Pionier fungiert für die kommenden Athleten und ihre Bestrebungen zur Inklusion im Sport.

Die Herausforderung, der sich Rehm in dieser ersten „herausfordernden Saison“ stellt, spiegelt sich in seiner eigenen Erwartungshaltung wider. „Ich habe eine neue Prothese, die bei schnelleren Bewegungen anders reagiert. Das war eine große Umstellung“, erklärt Rehm. Sein Ziel, den eigenen Paralympics-Rekord von 8,21 Metern zu brechen, bleibt dabei fest im Fokus, während seine Trainingskollegen ihm auf Schritt und Tritt folgen, ihre Bestleistungen anstreben und die gemeinschaftliche Dynamik weiter stärken.

Obwohl Rehm als Favorit in die Paralympics geht, bleibt er bescheiden und respektvoll gegenüber seinen Konkurrenten. „Man sollte nichts für selbstverständlich halten. Ich bevorzuge es, meine Gegner ernst zu nehmen.“ Dieses Bewusstsein gepaart mit der Unterstützung seiner Trainingsgruppe könnte der Schlüssel zum Erfolg für Rehm und seine Freunde bei den bevorstehenden Wettkämpfen sein.

Quelle/Referenz
sportschau.de

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