Inmitten der Herausforderungen, die die Grippesaison mit sich bringt, gibt es jetzt einen vielversprechenden Ansatz in Innsbruck. Die Stadt hat gemeinsam mit der Landessanitätsdirektion ein neuartiges Pilotprojekt ins Leben gerufen, das es Kindern in Kindergärten und Volksschulen ermöglicht, sich kostenlos gegen die Grippe impfen zu lassen. An dieser Initiative nehmen die beiden größten Kindergärten, Arzl und Reichenau-Süd, sowie die Volksschule Reichenau teil.
Die Impfung wird in Form eines Nasensprays durchgeführt, was eine nadelfreie Alternative darstellt. Bürgermeister Johannes Anzengruber und Amtsvorstand Ulrich Schweigmann sind optimistisch und hoffen auf große Beteiligung der Eltern. Rund 800 Familien werden in einer ersten Informationsrunde angeschrieben, um ihre Zustimmung zu der Impfung zu erhalten, die nur durchgeführt wird, wenn die Eltern und die Kinder einverstanden sind.
Kostenloses Impfangebot
Als Impfstoff wird das Nasenspray Fluenz verwendet, das jährlich an die aktuellen Influenza-Virenstämme angepasst wird. Dies ermöglicht den Kindern einen passiven Schutz gegen die viralen Erreger, die sich in ihrer Umgebung verbreiten. Es handelt sich um ein österreichweit einzigartiges Projekt, das aber bereits in anderen EU-Ländern erfolgreich umgesetzt wird. Die Finanzierung erfolgt durch das österreichische Influenza-Impfprogramm sowie durch Mittel von der Sozialversicherung und dem Land Tirol, das in Zusammenarbeit mit der Stadt die Organisation übernimmt.
Die geplanten Impftermine sind für November und Dezember 2024 in den beteiligten Einrichtungen angesetzt. Für Kinder, die erstmals geimpft werden, ist ein zweiter Termin im Dezember vorgesehen. Im Anschluss an die Impfaktion wird eine Evaluierung des Projekts stattfinden, um den Erfolg und die Akzeptanz der Maßnahme zu prüfen.
Grippeimpfung für alle
Zusätzlich zu diesem Projekt können sich seit Herbst alle Bürger im Rahmen des „Österreichischen Impfprogramms – Influenza“ kostenlos impfen lassen, solange der Vorrat an Impfstoffen reicht. Eine Liste von Ordinationen in Tirol, die die Grippeimpfung anbieten, wird regelmäßig auf der Website der Österreichischen Gesundheitskasse aktualisiert. Auch in Innsbruck können sich Interessierte im Referat Gesundheitswesen im Rathaus impfen lassen. Die genauen Informationen dazu sind auf der Stadt-Website zu finden.
Die Grippe, auch Influenza genannt, ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die durch Influenza-Viren verursacht wird und sich über Tröpfchen- und Schmierinfektionen verbreitet. Besonders bei Kleinkindern können die Auswirkungen schwerwiegender sein als bei gesunden Erwachsenen. Daher ist die frühe Impfung ein wichtiger Schritt zur Gesundheitsvorsorge. So erklärte der Amtsvorstand auf eine eindringliche Weise: „Es ist Fakt, dass Influenza auf Kleinkinder stärkere Auswirkungen haben kann als auf gesunde Erwachsene… Mit einem einfachen Nasenspray können wir das weitgehend verhindern“, betonte Schweigmann, dabei die Bedeutung der Immunisierung unterstreichend.
Die Symptome einer Influenza-Infektion sind vielfältig und reichen von hohem Fieber über Kopfschmerzen bis hin zu Müdigkeit. Während Erkältungen in der Winterzeit weit verbreitet sind, tritt die Grippe saisonal und meist in Form von heftigen Epidemien auf. Besonders gefährdet sind Kleinkinder, ältere Personen, Schwangere sowie Menschen mit chronischen Krankheiten. Daher ist es entscheidend, auch für die Jüngsten im Land eine wirksame Möglichkeit zur Prävention zu schaffen.