Daniel Sperl hat mit seinem Unternehmen Klimabohne eine beeindruckende Vision entwickelt, die nicht nur den Kaffeekonsum revolutioniert, sondern auch einen bedeutenden Beitrag zur Nachhaltigkeit leistet. Sein Ansatz zielt darauf ab, den klimafreundlichsten Kaffee auf den Markt zu bringen, und das mit dem kleinsten möglichen CO2-Fußabdruck. Seit der Gründung vor gut vier Jahren hat sich Klimabohne nicht nur eines Nischenprodukts angenommen, sondern auch eine innovative Strategie zur Vermarktung entwickelt.
Ursprünglich als karitative Aktion ins Leben gerufen, erinnert sich Sperl an die Anfänge: „Wir haben damals 100 Kilogramm kolumbianischen Kaffee importiert.“ Was einst als ehrenamtliches Projekt begann, wurde am 1. Juli 2020 zu einem vollwertigen Einzelunternehmen mit Sitz in Innsbruck. Der Erfolg der Klimabohne beruht nicht nur auf der Originalität des Produkts, sondern auch auf den einzigartigen Transportmethoden, die Sperl nutzt.
Nachhaltiger Transport als Markenzeichen
Ein zentrales Element in Sperls Konzept ist die Verwendung emissionsfreier Transportmittel. Durch den Import seines Kaffees per Segelschiff und die anschließende Auslieferung mit Lastenfahrrädern setzt er auf eine umweltfreundliche und innovative Logistik, die in der Branche ungewöhnlich ist. „Es gibt nur sehr wenige Unternehmen, die das kommerziell so betreiben“, erklärt er. Während andere Länder wie Deutschland oder die Niederlande in dieser Hinsicht führend sind, wollte Sperl diese nachhaltige Praxis nach Österreich bringen.
Einmal jährlich belädt Sperl ein Segelschiff des niederländischen Unternehmens Fairtransport mit anderthalb Tonnen Kaffee, der direkt von der Kaffeekooperative „Serraniagua“ aus dem kolumbianischen El Cairo stammt. Die Überfahrt über den Atlantik dauert etwa zweieinhalb Monate und erfordert nicht nur eine präzise Planung, sondern auch eine beträchtliche Vorfinanzierung. Nach der Ankunft wird der Kaffee in der Innsbrucker Rösterei Kaffee Unterberger weiterverarbeitet, bevor er frisch geröstet und umweltfreundlich ausgeliefert wird. Auch als Verkaufsstand ermöglicht das Lastenfahrrad von Sperl innovative Verkaufsaktionen in Innsbruck.
Obwohl die Idee hinter Klimabohne vielversprechend ist, steht das Unternehmen vor wirtschaftlichen Herausforderungen. „Aktuell wird rund eine Tonne gerösteter Kaffee pro Jahr verkauft“, sagt Sperl. Wirtschaftlich reicht dies jedoch noch nicht aus, um die Kosten zu decken. Der hohe Preis des Produkts, bedingt durch die aufwendige Beschaffung und die steigenden Kosten, macht es für viele potenzielle Käufer schwierig, sich für Klimabohne zu entscheiden. „Wir sind natürlich erst mal teurer als andere Anbieter“, gibt der Unternehmer offen zu, und richtet seinen Fokus auf jene Kunden, die Wert auf Nachhaltigkeit legen.
Verfügbarkeit und Genuss in Tirol
Klimabohne ist mittlerweile in mehreren Geschäften in Innsbruck erhältlich, darunter „‘s Fachl“, „Speis von Morgen“, „Kiosk 26“ sowie die „Kulturbackstube Bäckerei“. Auch die Gastronomie in der Hauptstadt hat Interesse an klimafreundlichem Kaffee entdeckt. So bietet beispielsweise die „Machete“ Kaffee aus der Linie von Klimabohne an. „Die waren von Anfang an von der Thematik eines vorbildlichen Kaffees überzeugt“, sagt Sperl erfreut.
Die Entwicklung von Klimabohne ist nicht nur ein Schritt in Richtung eines umweltbewussteren Konsums, sondern auch ein Beweis dafür, dass es möglich ist, erfolgreich einen nachhaltigen Lebensstil zu fördern. Die Verbindung von Genuss und Verantwortung lässt jeden Kaffeetrinker auch etwas für die Umwelt tun – all das in einer Tasse Kaffee.
Für mehr Informationen über den innovativen Ansatz von Klimabohne, siehe die Berichterstattung auf www.top.tirol.