Katharina Hartmuth, eine 29-jährige Läuferin, hat beim TOR des Géants in Courmayeur einen beeindruckenden neuen Streckenrekord für Frauen aufgestellt. In einem extremen Wettkampf, der 330 Kilometer und 24.000 Höhenmeter umfasst, bewältigte sie die Herausforderung in nur 79 Stunden, 10 Minuten und 40 Sekunden. Mit dieser Leistung unterbot sie als erste Frau die 80-Stunden-Marke und belegte den siebten Platz in der Gesamtwertung.
Die Veranstaltung zählt zu den anspruchsvollsten Ultrarennen der Welt und stellt hohe Anforderungen an die Teilnehmer. Hartmuth, die während des Rennens nur 45 Minuten Schlaf fand, kämpfte gegen widrige Wetterbedingungen wie Wind, Regen und Schnee. Trotz der Strapazen und Schmerzen, die sie während des Rennens erleiden musste, blieb sie fokussiert und ermunterte sich selbst mit motivierenden Gedanken.
Von der Kletterszene zum Ultralaufen
Die Phase des Ultralaufens begann für sie 2018 mit ihrem ersten Ultramarathon. Ein sorgloses Beginnen führte jedoch zu Übertraining und Verletzungen, was sie gezwungen hat, ihr Training zu überdenken und nachhaltiger zu gestalten. Diese Zwangspause half ihr, von anderen Sportarten wie Radfahren und Schwimmen zu profitieren, und so kam sie stärker zurück in den Sport. Die schleichende Entstehung ihrer Leidenschaft für lange Wettkämpfe verstand sie schnell: „Ich brauche drei, vier Stunden, um überhaupt ins Rennen zu finden“, erklärt sie.
Hartmuth hat sich als eine ernstzunehmende Athletin etabliert, nachdem sie in dieser Saison mehrere große Erfolge feierte. Im Juli erzielte sie beim Hardrock 100 Endurance Run in Colorado den dritten Platz und erreichte zuvor bei den Trail- und Berglauf-Weltmeisterschaften in Innsbruck die Silbermedaille. Ihre jüngsten Errungenschaft beim Ultra-Trail du Mont-Blanc, wo sie den zweiten Platz belegte, untermauert ihren Status in der Szene.
Über die Liebe zur Natur und die Bedeutung des Laufens
Für Hartmuth bedeutet das Ultralaufen nicht nur den Wettkampf, sondern auch eine tiefere Verbindung zur Natur und zur Freiheit in den Bergen. Sie betont, dass sie auch ohne Wettbewerbe in den Bergen unterwegs wäre, um dem Alltag zu entfliehen und sich lebendig zu fühlen. „Es gibt Phasen in meinem Leben, in denen ich mich nicht lebendig gefühlt habe. In den Bergen geht es mir besser“, sagt sie.
Dank ihrer Erfolge hat sich Katharina Hartmuth einige Sponsorenverträge gesichert, sieht jedoch ihre Bodenständigkeit als eine ihrer größten Stärken. Auch nach dem Erreichen der Erfolge bleibt ihre Post-Doc-Stelle an der Universität eine wichtige Basis, um ihre Autonomie zu wahren. Wie sie in einem Podcast erklärt, fühlt sie sich motiviert, ihre sportliche Karriere neben ihrem akademischen Hintergrund weiter auszubauen.
Das, was sie in jedem Rennen bewegt, ist nicht nur der Sieg, sondern auch der persönliche Fortschritt und das ständige Streben nach neuen Herausforderungen. Katharina Hartmuth bleibt ein faszinierendes Beispiel dafür, wie Leidenschaft und Engagement in der Welt des Ultralaufens kombiniert werden können, und sie bleibt auch weiterhin eine Inspirationsquelle für viele angehende Sportler. Mehr über ihren Atem beraubenden neuen Rekord findet sich in einem Artikel auf www.bergundsteigen.com.