Innsbruck, die malerische Hauptstadt Tirols, hat sich kürzlich mit einem neu formierten Kongressförderbeirat auf eine vielversprechende Zukunft vorbereitet. Der Beirat, der aus sieben wichtigen Vertretern von Innsbruck Tourismus, der Stadt Innsbruck, der Universität Innsbruck sowie der Congress Messe Innsbruck (CMI) besteht, hat seine erste Sitzung abgehalten und zeigt sich motiviert, die Kongresslandschaft der Stadt nachhaltig zu stärken. Diese Initiative wird von der neuen Vizebürgermeisterin Elisabeth Mayr und der Stadträtin Mariella Lutz geleitet, die beide nicht nur direkt in die Stadtpolitik eingebunden sind, sondern auch die Entwicklung der Stadt im internationalen Rahmen vorantreiben wollen.
Krafter dabei ist ein gesteigertes Förderbudget, das im Vorjahr gemeinsam von den Tourismusvertretern und der Stadt beschlossen wurde. Ab 2024 steht nun insgesamt 100.000 Euro zur Verfügung, um wissenschaftliche Kongresse in Innsbruck zu unterstützen. Die Notwendigkeit für diese Veränderung wurde vor allem durch die Wahlen in der Stadt Innsbruck und die damit verbundene Neuformierung des Beirats verursacht. Durch diese Reform sollen die Fördermittel fair und transparent vergeben werden, ein entscheidendes Kriterium, um Innsbruck als bevorzugten Kongressstandort attraktiver zu gestalten.
Förderkriterien und Umweltbewusstsein
Eine der wichtigsten Neuerungen des Kongressförderbeirats sind die überarbeiteten Kriterien für die Vergabe der Fördermittel. Diese wurden anhand internationaler Standards und lokal spezifischer Anforderungen entwickelt, um eine faire Behandlung aller Anträge zu gewährleisten. Ein zentrales Kriterium ist, dass geförderte Veranstaltungen mindestens drei Tage dauern müssen, wobei auch Nachhaltigkeit berücksichtigt wird. Veranstaltungen, die nachweislich umweltfreundlich organisiert werden und ein entsprechendes „Green-Events-Zertifikat“ besitzen, können bis zu 20 Prozent höhere Fördermittel erhalten. Dies zeigt, dass innovative Veranstaltungskonzepte, die umweltbewusste Ansätze fördern, in Zukunft stärker in den Fokus rücken werden.
Die beiden Stadträtinnen, Mayr und Lutz, betonen die entscheidende Rolle wissenschaftlicher Kongresse für die Stadt. Elisabeth Mayr hebt hervor: „Die Förderung wissenschaftlicher Kongresse in Innsbruck ist für die Entwicklung unseres Wissenschaftsstandortes von entscheidender Bedeutung. Unsere Universitäten bieten das ideale Umfeld für innovative Ideen und spielen eine zentrale Rolle bei der Organisation von Veranstaltungen, die den internationalen Austausch und Wissenstransfer maßgeblich vorantreiben.“ Mariella Lutz ergänzt, dass Kongresse nicht nur einen Schub für das wissenschaftliche Umfeld bringen, sondern auch für die lokale Wirtschaft von großem Wert sind.
Einen Schritt voraus durch Kooperation
Die Historie der Kongressförderung in Innsbruck ist lang und geht bis in die 90er Jahre zurück. Die Zusammenarbeit zwischen Innsbruck Tourismus und der Stadt bedeutet einen bedeutenden Schritt in die Zukunft. Barbara Plattner, die Geschäftsführerin von Innsbruck Tourismus, erklärt: „Die Kongressförderung, die bereits seit den 90er Jahren besteht, hat mit der Weiterentwicklung zu einem gemeinsamen Fördermodell einen Meilenstein erreicht. Wir konnten das Budget verdoppeln. Dies stärkt die Wettbewerbsfähigkeit Innsbrucks im internationalen Vergleich substantiell.“
In diesem Kooperationsmodell schätzen alle Beteiligten die gegenseitige Unterstützung. Christine Keth, Leiterin des Innsbruck Convention Bureau, stellt klar: „Wir sind als Innsbruck Convention Bureau nicht nur Dienstleister für Veranstalter:innen vor Ort, sondern auch in der Akquise international aktiv, um Veranstaltungen zu gewinnen. Die Kongressförderung ist ein entscheidender Grund, warum sich Veranstalter:innen für Innsbruck entscheiden.“ Dadurch wird Innsbruck nicht nur als Standort für Tagungen bekannter, sondern kann sich auch als dynamisches Zentrum für internationale Konferenzen positionieren.
Ein Blick in die Zukunft
Die Neuformierung des Kongressförderbeirats und das neue Förderbudget sind klare Indikatoren für die ambitionierten Pläne von Innsbruck, sich als führender Kongressstandort weiter zu etablieren. Mit einer klaren Vision und einem Fokus auf Nachhaltigkeit verbindet sich die Hoffnung, dass Innsbruck in den kommenden Jahren nicht nur als touristisches Ziel, sondern auch als wichtiger Platz für internationale wissenschaftliche Diskussionen und Austausch angesehen wird.
Die Bedeutung von Kongressen für die regionale Entwicklung
Kongresse stellen nicht nur Plattformen für den Austausch von Wissen und Forschungsergebnissen dar, sie spielen auch eine entscheidende Rolle bei der wirtschaftlichen Entwicklung eines Standorts. In Innsbruck fungieren sie als bedeutende wirtschaftliche Impulsgeber, die sowohl direkte als auch indirekte wirtschaftliche Vorteile mit sich bringen. Darüber hinaus fördern sie die Sichtbarkeit der Region als Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort.
Laut einer Studie des Deutschen Kongressverbandes (DKV) aus dem Jahr 2019 tragen große Kongresse signifikant zur regionalen Wirtschaft bei. Der DKV schätzt, dass jeder Euro, der in die Organisation eines Kongresses investiert wird, eine Wertschöpfung zwischen 2 und 3 Euro in der Region erzeugt. Diese Zahlen können auch auf Innsbruck angewandt werden, um die potenziellen Vorteile einer solchen Förderung zu unterstreichen.
Innsbruck als Kongressstandort im internationalen Vergleich
Innsbruck hat sich über die Jahre zu einem attraktiven Treffpunkt für wissenschaftliche und wirtschaftliche Kongresse entwickelt. Dies geschieht in einem Wettbewerbsumfeld, in dem sich zahlreiche Städte um internationale Veranstaltungen bemühen. Mehr Forschung und die Verbesserung von infrastrukturellen Gegebenheiten sind entscheidend, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.
Die Stadt eignet sich besonders gut für Kongresse, da sie über moderne Veranstaltungsräume und umfangreiche Dienstleistungen verfügt. In einem Bericht des European Cities Marketing (ECM) aus dem Jahr 2020 wurde Innsbruck als einer der vielversprechendsten Kongressstandorte in Österreich bezeichnet, insbesondere aufgrund seiner schönen Lage in den Alpen und der hervorragenden Erreichbarkeit durch internationale Flughäfen und Zugverbindungen. Die Kombination von Natur, Kultur und hochwertiger Tagungstechnik spricht sowohl nationale als auch internationale Veranstalter an.
Initiativen zur Förderung der Nachhaltigkeit in der Kongresskultur
Ein zentrales Thema, das zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist die Nachhaltigkeit in der Kongressorganisation. Angesichts der globalen Herausforderungen, insbesondere im Hinblick auf den Klimawandel, haben viele Städte und Länder begonnen, „grüne“ Richtlinien für Veranstaltungen zu etablieren. Innsbruck ersetzt mit seinem Fokus auf umweltfreundliche Veranstaltungen die Vorteile, die sich aus dem Green-Events-Zertifikat ergeben, durch erhöhte Fördersummen. Solche Initiativen stehen im Einklang mit den Zielen der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung.
Nachhaltigkeit wird nicht nur als ökologische Verantwortung angesehen, sondern auch als ein entscheidendes Element, das bei der Wahl eines Veranstaltungsorts durch Unternehmen und Organisationen immer mehr Beachtung findet. Studien zeigen, dass 75 % der Veranstalter bereit sind, in nachhaltige Konzepte zu investieren, was Städte wie Innsbruck ermutigt, ihre Angebote entsprechend anzupassen und weiterzuentwickeln.