In Innsbruck sorgt ein jüngster Vorfall für Aufregung und massive Kritik. Unbekannte Täter haben in der Nacht auf Sonntag eine Hassbotschaft gegen die LGBTQ-Community auf die Fenster des Café Lotta gesprüht. Das Café, bekannt für sein Engagement für die nicht-heterosexuelle und nicht-binäre Community, wurde mit der provokanten Aufschrift „Fuck LGBTQ“ verschandelt. Hinter dieser Schmiererei steckt eine beunruhigende Welle von ähnlichen Angriffen, die in der letzten Zeit immer häufiger zu beobachten sind.
In einer Antwort auf Facebook haben die Betreiber des Cafés deutlich gemacht, dass sie sich von solchen Übergriffen nicht einschüchtern lassen werden. „Wir werden weiter für eine queere und befreite Welt kämpfen,“ so ihre Worte. Das Café ist ein wichtiger Ort für Veranstaltungen, die sich an queere Menschen richten, und besteht seit mehreren Jahren als Rückzugsort für diese Community. Die Betreiber zeigen sich solidarisch und möchten ihre Arbeit weiterhin fortführen, trotz solcher entmutigenden Vorfälle.
Politische Anklänge und Unterstützung
Politiker von der SPÖ Innsbruck und der SOHO Tirol, der LGBTIQ+-Gruppe der SPÖ, haben ihre Unterstützung für das Café Lotta ausgesprochen und verurteilen den Angriffsversuch scharf. Albin Schennach-Thaler, der Vorsitzende der SOHO Tirol, wies auf die zunehmenden Angriffe auf Minderheiten hin. „Das Erstarken von rechten und reaktionären Kräften geht immer wieder Hand in Hand mit einer Häufung von Angriffen auf vermeintliche Minderheiten,“ erklärte Schennach-Thaler. Er und andere Politiker betonen, dass sie sich von solchen Aktionen nicht davon abhalten lassen, sich für die Rechte von Minderheiten einzusetzen.
Gemeinderätin Daniela Hackl fügte hinzu: „Jeglicher Angriff auf Menschengruppen ist nicht zu tolerieren, weder in Innsbruck noch anderswo.“ Solche deutlichen Worte verdeutlichen den Widerstand der politischen Akteure gegen Diskriminierung und Gewalt. Auch der Vorfall im August, bei dem das Zentrum der Homosexuelleninitiative (HOSI) in Innsbruck Ziel einer ähnlichen Sachbeschädigung war, zeigt die Dringlichkeit, mit der solche Themen angegangen werden müssen.
Reaktionen der NEOS
Die Innsbrucker NEOS haben ebenfalls Stellung zu dem Vorfall genommen. Sprecher Mario Toferer äußerte sich empört über die zunehmende Gewalt gegen Personen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität. Das Engagement für die LGBTQ-Community sei wichtig, denn jeder Mensch sollte gleich behandelt werden. Toferer verwies zudem auf eine ähnliche Situation in Oberösterreich, wo ein Politiker der FPÖ eine Regenbogenfahne auf Instagram Entsorgte, was die Debatte um LGBTQ-Rechte weiter anheizt.
Der Vorfall im Café Lotta und die darauf folgende Reaktion aus der Politik verdeutlichen die Notwendigkeit eines kontinuierlichen Kampfes gegen Hass und Vorurteile. Die Unterstützung der politischen Parteien und die Entschlossenheit der Betreiber des Cafés sind ein starkes Zeichen für die LGBTQ-Community in Tirol. Trotz der Bedrohungen zeigen viele, dass sie nicht bereit sind, ihre Stimme und ihren Raum aufzugeben, wie auch im Bericht auf tirol.orf.at berichtet wird.