Im Herzen Innsbrucks, direkt vor dem Greif Center, sorgt ein neu aufgestellter Imbissstand für Diskussionen. Dieser befindet sich auf einem Behindertenparkplatz, und es stellt sich die Frage: Wo sollen Menschen mit Gehbehinderungen nun parken?
Die Situation ist bereits für viele Betroffene im öffentlichen Raum eine Herausforderung. Oftmals sind die Gehwege uneben, Eingänge nicht barrierefrei und die speziellen Behindertenparkplätze werden durch andere Fahrzeuge besetzt. In diesem Fall wird der Parkplatz nicht nur in seiner Funktion eingeschränkt, sondern ist zudem als unsicher bewertet worden.
Die Hintergründe der Parkplatzsituation
Maximilian Wetcher, Geschäftsführer des Greif Centers, informierte die Öffentlichkeit über die Problematik. Aufgrund von Unebenheiten im Asphalt kam es mehrfach zu Unfällen, die dazu führten, dass die Nutzung des Parkplatzes für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen nicht mehr als sicher gilt. „Wir haben im Frühjahr dieses Jahres eine Neuasphaltierung angestrebt, um die Sicherheit und Barrierefreiheit auf den Parkflächen zu verbessern“, sagte Wetcher. Leider wurde die vollständige Umsetzung der Maßnahmen durch einen Bescheid der Behörde unterbrochen, was bedeutet, dass die problematischen Flächen weiterhin bestehen bleiben.
Als Alternative bietet sich nun die Tiefgarage des Greif Centers an. Diese befindet sich in unmittelbarer Nähe und ist mit einem Aufzug ausgestattet, der den barrierefreien Zugang zu den Geschäften erleichtert. So müssen Gehbehinderte keinen unnötigen Umweg durch unebene Flächen nehmen.
Fehlende Markierungen und Problematik der Sichtbarkeit
Ein großes Problem bleibt jedoch die Sichtbarkeit der neuen Behindertenparkplätze in der Tiefgarage. Aktuell sind diese Flächen nicht entsprechend markiert, sodass jeder diese Flächen benutzen kann. Dies führt dazu, dass Menschen mit Behinderungen möglicherweise auf weniger geeignete Parkplätze ausweichen müssen. Der Behindertenbeirat der Stadt Innsbruck hat bereits appelliert, dass dringend die nötigen Markierungen und Wegweiser angebracht werden, um die Nutzbarkeit zu gewährleisten.
Nach den Vorgaben der ÖNORM B 1600 sollte ein Behindertenparkplatz bestimmte Kriterien erfüllen, wie die Nähe zum barrierefrei erreichbaren Eingang, eine ausreichende Breite und klare Kennzeichnungen. Derzeit fehlt es an diesen grundlegenden Anforderungen in der Tiefgarage, was die Situation für die Betroffenen weiter erschwert.
Wetcher erhofft sich, dass diese Informationen durch Mundpropaganda verbreitet werden und somit mehr Menschen von der alternativen Parkmöglichkeit in der Tiefgarage erfahren. Vizebürgermeisterin Elisabeth Mayr betont die Wichtigkeit einer guten Kommunikation zwischen der Stadt, privaten Unternehmen und den Bürgern, um Innsbruck insgesamt barrierefreier zu gestalten. „Wir wollen gemeinsam mit privaten Eigentümern und Betrieben Innsbruck besser machen – und das heißt auch: barrierefreier“, so Mayr.
Die Bekämpfung von Unsichtbarkeit in der Stadt und die Schaffung sicherer Park- und Zugangsmöglichkeiten bleibt somit im Fokus der Verantwortlichen. Die Bemühungen sind da, es bedarf jedoch weiterer Schritte und einer schnelleren Umsetzung, um die Barrierefreiheit für alle Menschen in Innsbruck zu gewährleisten.
Details zur Meldung