Die Studierenden der Universität Graz stehen vor einer unerwarteten und schmerzhaften Veränderung. Ab dem kommenden Semester wird die Mensa am Sonnenfelsplatz ihre Türen schließen. Diese Nachricht wurde von der Mensen Betriebsgesellschaft am Mittwoch offiziell bekannt gegeben und hat bereits große Wellen geschlagen. Bezirksvorsteher Hanno Wisiak (KPÖ) bezeichnete die Schließung als „Schlag ins Gesicht für viele Studierende“, während auch die JUNOS, die Jugendorganisation der NEOS, ihre Kritik laut werden ließen.
Für viele Studierende ist die Mensa nicht nur ein Ort, um schnell und kostengünstig eine Mahlzeit zu bekommen, sondern auch ein sozialer Treffpunkt. Sie bot einen Raum zum Austausch, Networking und zur Vertiefung von Freundschaften. Die Schließung dieser Einrichtung trifft daher insbesondere diejenigen hart, die auf eine gewisse Verlässlichkeit und Erschwinglichkeit von täglich verfügbaren Nahrungsmitteln angewiesen sind. Insbesondere, da bereits im letzten Semester Standorte in Innsbruck geschlossen wurden, scheint sich ein besorgniserregender Trend abzuzeichnen.
Entwicklung des Konzepts hinterfragt
Die Schließung wird nicht nur als drastische Maßnahme wahrgenommen, sondern auch als letztes Glied in einer Kette von immer weniger akzeptablen Bedingungen. Peter Rauscher, ÖH-Mandatar der JUNOS Studierenden an der KFU, äußerte seine Besorgnis über den Zustand der Mensa. „Das Konzept kränkelt schon seit Jahren: Die Preise steigen, während die Portionsgrößen schrumpfen“, erklärte er. Die Enttäuschung über den Umgang mit der Mensa ist deutlich spürbar. Viele hatten gehofft, dass zumindest der Mietvertrag mit dem Studierendenheim bis 2025 eingehalten werde.
Die Tatsache, dass die Mensa nun komplett schließen wird, sei „der traurige Höhepunkt dieser Entwicklung“. Er fordert die Universitätsvertretung und die ÖH auf, sich aktiv um die Schaffung eines adäquaten Angebots für die Studierenden zu kümmern. Der Verlust dieser essenziellen Einrichtung zeigt, wie wichtig es ist, dass die Bedürfnisse der Studierenden ernst genommen werden.
Ruf nach schnelleren Lösungen
Manuel Grubmüller, der Bundesvorsitzende der JUNOS Studierenden, hat ebenfalls deutliche Worte gefunden. Er macht das Bildungsministerium für die Misswirtschaft der Mensen verantwortlich: „Andere private Unternehmen schaffen es, rentable Verpflegungskonzepte anzubieten.“ Es wird gefordert, dass das aktuelle System überdacht wird. „Ich habe persönlich kein Problem damit, wenn öffentliche Mensen durch privat geführte Betriebe ersetzt werden“, fügte er hinzu. Was Grubmüller wünscht, sind schnelle Lösungen und ehrliche Kommunikation vonseiten der Verantwortlichen, bevor weitere Standorte unwiderruflich auf der Strecke bleiben.
Diese Situation wirft grundlegende Fragen zur Qualität und Nachhaltigkeit der Verpflegung an Universitäten auf. Die Schließung der Mensa in Graz könnte möglicherweise als Katalysator für eine breitere Debatte über die Verpflegungsmöglichkeiten für Studierende dienen und darauf hinweisen, dass dringende Veränderungen notwendig sind, um den Bedürfnissen einer wachsenden Zahl von Studierenden gerecht zu werden. Angesichts der derzeitigen Entwicklungen bleibt die Hoffnung, dass die Verantwortlichen eine Lösung finden, die den Studierenden sowohl praktische als auch qualitativ hochwertige Verpflegungsangebote bietet.