In den jüngsten Nationalratswahlen in Tirol hat die Volkspartei (ÖVP) mit 31,19 Prozent der Wählerstimmen zwar den ersten Platz erreicht, musste jedoch einen signifikanten Verlust von 14,62 Prozentpunkten hinnehmen. Die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) hingegen kann sich über ein historisches Ergebnis freuen – mit 28,96 Prozent hat sie ihr bestes Ergebnis jemals erzielt und in zwei Bezirken den ersten Platz belegt. Die Wahlergebnisse stimmen die ÖVP und ihren Anhängern nachdenklich.
Die Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ) verzeichnete einen Anstieg um 2,26 Prozentpunkte und landete bei 15,28 Prozent. Besonders bemerkenswert ist der Aufschwung von NEOS, die auf 10,45 Prozent kamen, nachdem sie bei der letzten Wahl nur 8,86 Prozent erreichten. Im Gegensatz dazu erlebten die Grünen in Tirol einen dramatischen Rückgang und erreichten nur 8,01 Prozent, was einem Minus von 6,7 Prozentpunkten im Vergleich zu 2019 entspricht.
Erfolge der SPÖ in Innsbruck
Der Wahlerfolg der SPÖ war insbesondere in Innsbruck deutlich spürbar, wo sie mit 23 Prozent und einem deutlichen Zuwachs von 4,73 Prozentpunkten auf Platz eins landeten und die ÖVP von dieser Position verdrängten. Die Volkspartei erreichte in der Landeshauptstadt nur noch 20,81 Prozent. Die FPÖ konnte sich auch in Innsbruck behaupten und kam auf 22,29 Prozent.
Weitere Parteien schnitten unterschiedlich ab: Während die Grünen nur 14,68 Prozent erreichten und damit einen Rückgang von 7,04 Prozentpunkten hinnehmen mussten, konnte NEOS auf 11,56 Prozent zulegen. Ein spannendes Detail: Die Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ) kam mit 3,84 Prozent fast in das Parlament.
FPÖ triumphiert in Bezirken
Die FPÖ war besonders erfolgreich in den Bezirken Schwaz und Kufstein. Im Bezirk Schwaz schaffte die FPÖ 34,26 Prozent der Wählerstimmen und übertraf damit die ÖVP, die auf 32,60 Prozent kam. Auch im Bezirk Kufstein setzte sich die FPÖ mit 32,90 Prozent an die Spitze, gefolgt von der ÖVP, die 31,02 Prozent erreichte. Die Freiheitlichen gewannen darüber hinaus in verschiedenen Bezirkshauptstädten wie Imst und Reutte.
An einem besonders beeindruckenden Wahlsieg der FPÖ war der in Kramsach zu beobachten, wo sie mit 36,35 Prozent einen bemerkenswerten Anstieg im Vergleich zu 2019 verbuchte. Die ÖVP fiel hier von 40,75 Prozent auf 24,41 Prozent. Ähnliches gilt für die Gemeinde Nassereith, wo die FPÖ von 17,74 Prozent auf 36,97 Prozent stieg, während die ÖVP dramatisch von 56,25 Prozent auf 29,48 Prozent zurückging.
Im Oberland erzielte die ÖVP bessere Ergebnisse und hielt in der Bezirkshauptstadt Landeck mit 28,63 Prozent die Führung. Die FPÖ folgte mit 25,61 Prozent. In Galtür, der Heimat des Tiroler Landeshauptmanns Anton Mattle, fiel die ÖVP von 72,88 Prozent auf 56,75 Prozent, während die FPÖ auf 21,41 Prozent stieg.
Die abschließenden Wahlergebnisse werden voraussichtlich am Montagnachmittag veröffentlicht, wenn das Land Tirol ein vorläufiges Ergebnis inklusive aller Wahlkarten vorlegt. Die endgültigen Ergebnisse sollen dann am Freitag, dem 4. Oktober 2024, nach einer Sitzung der Landeswahlbehörde veröffentlicht werden laut Informationen von tirol.orf.at.