Der Innsbrucker Dom, auch bekannt als St. Jakob, feiert in diesem Jahr ein bemerkenswertes Jubiläum: Die Weihe dieser barocken Kirche jährt sich zum 300. Mal. Die Feierlichkeiten beginnen am Sonntag und versprechen eine Reihe von Veranstaltungen, die sowohl spirituelle Erlebnisse als auch kulturelle Höhepunkte bieten werden.
Der Dom steht hoch oben im Alpenraum als ein architektonisches Meisterwerk. Er wurde ursprünglich als Reaktion auf schwere Erdbeben erbaut, die den Vorgängerbau zerstörten. Diese Barockkirche hat sich seitdem nicht nur als religiöser Ort etabliert, sondern ist auch ein beliebtes Ziel für Touristen geworden. Jährlich pilgern rund 700.000 Besucher zu dieser beeindruckenden Stätte, um das Gnadenbild „Mariahilf“ von Lucas Cranach dem Älteren im Hochaltar zu bewundern. Dieses Bild zählt zu den bekanntesten Marienbildern in Süddeutschland und den Alpen und hat die Kirche zu einem Wallfahrtsort gemacht.
Ein Ort der Erneuerung
In den letzten Jahren hat der Innsbrucker Dom bedeutende Renovierungen durchlaufen. Eine umfassende Außensanierung und die grundlegende Restaurierung des Inneren wurden vor zwei Jahren abgeschlossen. Dabei wurden die Fresken gereinigt und beschädigte Stellen ausgebessert. Der Dom erstrahlt seit November 2022 in neuem Glanz und zieht nun Besucher sowohl durch seine Schönheit als auch durch die moderne Barrierefreiheit des Eingangsbereichs an. Diese Erneuerung war nur durch vorherige archäologische Untersuchungen möglich geworden, die spannende neue Erkenntnisse über die Geschichte des Gebäudes zutage brachten.
Die Festwoche, die vom 8. bis zum 15. September stattfindet, würdigt nicht nur die 300-jährige Kirchweihe, sondern auch weitere wichtige Meilensteine. So wurde St. Jakob vor 60 Jahren zur Kathedrale und erhielt vor 120 Jahren den Status einer Propsteikirche. Eine besondere Wendung bringt die Festwoche, da Dompropst Florian Huber, der die letzten zwei Jahrzehnte die Gemeinde geleitet hat, in den Ruhestand tritt. Sein Nachfolger, der frühere Generalvikar Jakob Bürgler, wird die Geschäfte übernehmen und weiterhin als Universitätspfarrer tätig bleiben.
Ein Programm voller Erlebnisse
Die Diözese Innsbruck hat ein spannendes Programm für die Festwoche zusammengestellt. Besucher können an Führungen durch den frisch restaurierten Dom teilnehmen und besondere Gottesdienste erleben. Zudem wird es ein Orgelkonzert geben sowie einen Gesprächsabend, der sich mit Themen wie Erfolgen, Niederlagen und Neuanfängen befasst. Für die jüngere Generation gibt es ein aufregendes Jugendprogramm mit Live-Musik, das die Kirche in einen lebendigen sozialen Raum verwandelt. Ein krönender Abschluss wird der feierliche Gottesdienst am 15. September sein, der von Bischof Hermann Glettler geleitet wird.
Diese Festlichkeiten sind ein bedeutender Ausdruck des Lebens und Glaubens in Innsbruck, der weit über die Geschichte des Doms hinausgeht. Die Geschicke von St. Jakob sind eng mit der Entwicklung der Stadt und der regionalen Gemeinschaft verbunden. Die Jubiläumsfeierlichkeiten laden nicht nur zur Rückbesinnung auf die Vergangenheit ein, sondern auch dazu, den Weg in eine hoffnungsvolle Zukunft zu gestalten.