
Das Mädchenheim Scheuchenstuel in Innsbruck feiert sein 150-jähriges Bestehen und blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Gegründet 1869 von der Pionierin Josefine von Scheuchenstuel, hat das Heim viele Schicksale geprägt. Es war ursprünglich als „Mädchen-, Waisen- und Erziehungshaus“ konzipiert, um bedürftigen Mädchen und Waisenkindern eine Zukunft zu bieten, motiviert durch den christlichen Wert der Nächstenliebe. Die Stiftung wurde 1875 ins Leben gerufen und gilt als erstes Waisenhaus in Innsbruck, wo zu Beginn rund 120 Kinder aus armen Verhältnissen lebten, wie scheuchenstuel.at berichtet.
Heute ist das Internat ein wichtiger Anlaufpunkt für 81 Mädchen im Alter von 15 bis 19 Jahren, die in Innsbruck Schulen besuchen, die in ihren Heimatorten nicht angeboten werden. Christine Felder, die das Heim seit über 20 Jahren leitet, betont: „Dieser Raum soll für sie einfach ein ‚safe space‘ voll von ‚empowerment‘ sein.“ Der Ort fördert die Selbstständigkeit und das Selbstbewusstsein der Schülerinnen, die hier nicht nur das Lernen, sondern auch das Leben ganz neu entdecken können. Ein bedeutender Moment in der Geschichte war, dass das ursprüngliche Gebäude in der Museumstraße 1970 abgerissen wurde und schließlich das heutige Heim im Innenhof entstand, umgeben von Magnolien und Kastanienbäumen, wie es im Bericht von orf.at zu lesen ist.
Eine inspirierende Tradition
Die Geschichte des Mädchenheims ist auch eine Geschichte der Emanzipation. Josefine von Scheuchenstuel gilt bis heute als Vorbild. Ihr Engagement für die Mädchen war wegweisend und wird von den heutigen Bewohnerinnen hoch geschätzt. Viele Mädchen, wie die 17-jährige Alissa Nobs, berichten davon, dass sie durch diese Ideale verstärkt an ihre eigenen Fähigkeiten glauben. Mit dem Erbe von Josefine verbindet sich nicht nur eine Geschichte der Unterstützung, sondern auch die Förderung von Eigenverantwortung und Selbstwertgefühl. Am Dienstag wird das beeindruckende Jubiläum mit einem festlichen Programm aus Theater, Concert und Party gefeiert, würdigt die Stiftung ihre Gründerin und die positive Veränderung, die sie bewirkte.
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