In einer überraschenden Wendung hat der zukünftige Generalmusikdirektor (GMD) von Kassel, Ainars Rubikis, einen Vertrag als Chefdirigent des Tiroler Symphonieorchesters Innsbruck unterzeichnet. Diese doppelte Verpflichtung stellt nicht nur Rubikis‘ Engagement unter Beweis, sondern bietet auch einen spannenden Ausblick auf die kommende Spielzeit 2025/26.
Der 46-jährige Lette, der seine künstlerische Laufbahn unter anderem an der Komischen Oper Berlin prägte, wird seine Position in Kassel antreten, während er gleichzeitig die musikalische Leitung in Innsbruck einnimmt. Es wird erwartet, dass Rubikis in Innsbruck nur gelegentlich Konzerte dirigieren wird, da er seinen künstlerischen Schwerpunkt klar auf Kassel legt.
Der Weg zu neuen Ufern
Rubikis wurde Anfang Juli 2024 von Timon Gremmels, dem hessischen Kunst- und Kulturminister, als GMD für Kassel ausgewählt. Seine Ernennung trat in eine kritische Phase ein, als es im Auswahlprozess ein Patt zwischen verschiedenen Kandidaten gab. Letztlich fiel die Entscheidung auf Rubikis, der als „erfahrenerer Kandidat“ hervorging. Bemerkenswert ist, dass bei der Abstimmung der Musiker Rubikis lediglich 12,5 Prozent der Stimmen erhielt, während sein Konkurrent, Kerem Hasan aus London, beeindruckende 91,5 Prozent erhielt.
Die Verpflichtung Rubikis in als GMD zeigt das Bestreben der hessischen Regierung, die musikalische Landschaft zu stärken. Mit seiner internationalen Erfahrung und zahlreichen Gastdirigaten kann Rubikis sicherstellen, dass das Kasseler Orchester von seiner weitreichenden Vernetzung in der Musikszene profitiert. „Solche Engagements bereichern die künstlerische Arbeit und ermöglichen wertvolle internationale Vernetzungen“, erklärte Ministeriumssprecher Jascha Habeck.
In Innsbruck wird Rubikis die Gelegenheit haben, mit einem Orchester, das er bereits in der Vergangenheit als Gastdirigent geschätzt hat, zusammenzuarbeiten. “Die Hingabe und das Können der Musikerinnen und Musiker beeindrucken mich sehr”, betonte Rubikis in einer Pressemitteilung des Landestheaters. Diese Bemerkung unterstreicht seine Wertschätzung für die hohe Musikalität des Tiroler Symphonieorchesters.
Die Tatsache, dass Rubikis neben seiner Haupttätigkeit in Kassel auch in Innsbruck aktiv sein wird, spiegelt einen Trend wider, der in der internationalen Musikszene zunehmend zu beobachten ist. Immer mehr Dirigenten nehmen mehrere Engagements wahr, um ihre künstlerischen Horizonte zu erweitern und neue Erfahrungen zu sammeln. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern in Kassel, die ausschließlich für den Standort engagiert waren, legt Rubikis somit einen modernen Ansatz an den Tag. Diese weitreichende Vernetzung ist jedoch nicht nur vorteilhaft für den Künstler selbst, sondern auch für die Institutionen, die er vertritt.