Vor zwei Jahrzehnten hat Torsten mit AGRYPNIE eine musikalische Reise begonnen, die sich seither durch verschiedene Entwicklungen und Stilwechsel geprägt hat. Im Jahr 2004, während die Band Nocte Obducta auf dem Höhepunkt ihrer Schaffenskraft war, entschloss er sich, ein eigenes Projekt zu starten. Seine kreative Ader benötigte Raum, der durch diese Nebentätigkeit entstehen sollte. Die Initiative war sozusagen der Ausdruck seines eigenen musikalischen Schaffensdrangs.
Die Herkunft des Namens AGRYPNIE spiegelt eine persönliche Geschichte wider. Torsten kämpfte lange mit Schlafstörungen, ein Thema, das ihm bis heute nahegeht. Die Wahl eines Namens, der mit dieser Problematik in Verbindung steht, war für ihn also sehr naheliegend. In der Tat sind Schlafprobleme nicht nur ein wiederkehrendes persönliches Thema, sondern auch ein kreativer Treibstoff für vieles, was hinter der Musik von AGRYPNIE steckt.
Die Anfänge von AGRYPNIE
Im Jahr 2005 erschien bereits die erste Veröffentlichung, eine Split-EP mit der Melo-Death-Band Fated. Die Idee dazu entstand durch verwandtschaftliche Bande zwischen den Musikern, aber auch durch die gemeinsame Leidenschaft für Musik. Torsten und Claudius, der Songwriter von Fated, hatten eine gemeinsames Projekt, und es war nur logisch, ihre Werke auf einer gemeinsamen Veröffentlichung zu kombinieren. Diese Anfänge sind für Torsten eng mit nostalgischen Gefühlen verbunden. Der Erfolg dieser ersten Schritte hätte er nicht im Traum für möglich gehalten.
Sein Weg führte 2018 zur Veröffentlichung „Pavor Nocturnus“, in der die alten Songs neu interpretiert wurden. Torsten wollte den Fans die Möglichkeit geben, diese Stücke mit einem druckvollen Sound und richtigen Drums zu erleben. Dies zeigt, dass er während seiner Karriere stets bestrebt war, Qualität und Weiterentwicklung in der Musik zu gewährleisten.
Die Evolution von Stil und Sound
Ein bemerkenswerter Meilenstein in der Karriere von AGRYPNIE war das erste Full-Length-Album „F51.4“ im Jahr 2006, benannt nach dem ICD-Code für Pavor Nocturnus, ein weiterer Hinweis auf seine persönlichen Themen. Der Sound war geprägt von programmierten Drums. Dies war damals sowohl eine praktische Notlösung als auch eine bewusste Entscheidung, da das Budget begrenzt war. Die programmierte Musikwahl wurde im Laufe der Jahre jedoch immer wieder kritisch hinterfragt.
Trotz aller Herausforderungen, die die Band durchlebte, war der Weg nicht immer klar. Torsten gab zu, dass es weder Pläne noch Vorgaben gab. Die musikalische Entwicklung, vor allem die bewusste Entscheidung, Texte selbst zu schreiben, kam schrittweise und immer mehr aus dem Bedürfnis heraus, kreativ eigenständig zu sein. Es war eine Überwindung, sich von der Abhängigkeit anderer Stücke zu lösen und sich auf eigene Texte einzulassen.
Ein weiterer wichtiger Meilenstein war 2021 die Veröffentlichung des Albums „Metamorphosis“. Das Cover und die Themen dieses Albums reflektieren eine fortwährende Auseinandersetzung mit Transformation und innerem Wachstum. Torsten erklärte, dass das Konzept durch eine Dokumentation über Apnoetaucher in Gang gesetzt wurde und dass diese Thematik sich durch die gesamte kreative Arbeit zog. Es war der Moment, in dem AGRYPNIE sich von seinen Wurzeln entfernte und neue künstlerische Möglichkeiten erkundete.
Aktuell arbeitet Torsten am nächsten AGRYPNIE-Album mit dem Titel „erg“, dessen Veröffentlichung im September ansteht. Er enthüllte dabei auch, dass bereits an einem Nachfolgeprojekt gearbeitet wird, was die kontinuierliche Schaffenskraft und den kreativen Eifer von AGRYPNIE verdeutlicht.
Für die kommenden Auftritte hat die Band ihr Set verändert, um sowohl neue als auch alte Stücke zu präsentieren, ein weiterer Beweis dafür, dass AGRYPNIE nicht stillsteht, sondern sich ständig weiterentwickelt. Torsten plant zudem, das Jubiläum mit besonderen Konzerten zu feiern, was zeugt von der Verbundenheit zur Fangemeinde und dem Willen, den gemeinsamen Weg fortzusetzen.
Die Liste der Themen und musikalischen Einflüsse, die über die Jahre in die Werke von AGRYPNIE eingeflossen sind, ist umfassend und gibt Einblick in eine spannende musikalische Evolution. Torsten bleibt grabend in seinen Erinnerungen, während AGRYPNIE mit jedem neuen Release die Grenze ihrer Kreativität weiter hinaus schiebt.