In den letzten Monaten hat die Polizei in Tirol erhebliche Fortschritte im Kampf gegen den Drogenhandel erzielt. Im Bezirk Kufstein wurden insgesamt 19 Personen festgenommen, die mutmaßlich an einem umfangreichen Suchtgifthandel beteiligt gewesen sein sollen. Die Operation, die mehrere Monate in Anspruch nahm, verwickelte nicht nur Personen in Tirol, sondern auch in der Steiermark und in Kroatien. Laut einer Pressemitteilung der Polizei wurden bis Mittwoch insgesamt 17 Festnahmen in Tirol sowie zwei weitere im Ausland verzeichnet.
Von zentraler Bedeutung ist, dass die beschuldigten Personen seit 2020 einen gewaltigen Drogenumsatz mit rund 35 Kilogramm Kokain und 120 Kilogramm Cannabis erzielt haben. Diese Zahlen verdeutlichen das Ausmaß des Drogenhandels, der offenbar über Jahre hinweg ungestört operieren konnte. Bei einer Pressekonferenz in Innsbruck wurde ebenfalls betont, dass die Ermittlungen weiterhin andauern und etwaige Komplizen noch gesucht werden.
Festnahmen und weitere Ermittlungen
Bereits über acht Verdächtige befinden sich in Untersuchungshaft. Am Dienstag wurden zwei weitere Personen festgenommen, als sie mit Kokain aus der Karibik zurückkehrten. Folglich fand am Mittwochvormittag eine Verhandlung vor dem Haftrichter statt. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Hansjörg Mayr, äußerte, dass die Fahndung nach weiteren verdächtigen Personen im Gange sei. Ganz konkret spricht die Leiterin des Landeskriminalamts, Katja Tersch, von insgesamt 21 Verdächtigen, die mit dem Drogenring in Verbindung gebracht werden.
Die Ermittler konnten bislang vier Hauptbeschuldigte ausmachen, darunter zwei Kroaten, einen Bosnier und einen Österreicher im Alter von 28 bis 39 Jahren. Insgesamt sollen 17 Männer und zwei Frauen in die Machenschaften verwickelt gewesen sein. Dies lässt darauf schließen, dass ein gut organisiertes Netzwerk hinter dem Drogenhandel steckt, das grenzüberschreitend operiert.
Ein entscheidender Hinweis, der die Ermittlungen ins Rollen brachte, kam im September 2022. Ein 39-jähriger Bosnier wurde verdächtigt, mit Kokain und Cannabis zu handeln und soll über ein sogenanntes Kryptohandy kommuniziert haben. Diese speziellen Geräte ermöglichen eine besonders sichere Kommunikation und sind in der Drogenkriminalität weit verbreitet. Die Ermittler konnten durch internationale Zusammenarbeit auch einen Server in Frankreich auswerten, der zuvor sichergestellt worden war. Bei der Analyse von über 70.000 Chats kommt man schließlich den mutmaßlichen Drogendealern auf die Spur, was den Umfang und die Professionalität des Netzwerks eindrucksvoll belegt.
Die jüngsten Entwicklungen im Bezirk Kufstein werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, mit denen die Strafverfolgungsbehörden konfrontiert sind, wenn es um Drogenkriminalität geht. Die Festnahmen stellen einen bedeutenden Fortschritt dar, doch die Ermittler sind sich bewusst, dass der Kampf gegen den Drogenhandel weiterhin intensiv und hartnäckig geführt werden muss. Die andauernden Ermittlungen deuten darauf hin, dass noch viele Unbekannte im Spiel sind, und die Behörden sind entschlossen, das gesamte Netzwerk aufzudecken und diejenigen zur Verantwortung zu ziehen, die an diesen illegalen Aktivitäten beteiligt sind.