Die Welt der Nichtraucher hat in den letzten 50 Jahren viel erlebt, und im Mittelpunkt dieser Entwicklung steht die Nichtraucherzeitung der österreichischen Schutzgemeinschaft für Nichtraucher. Robert Rockenbauer, der die Initiative ins Leben rief und sich unermüdlich für rauchfreie Zonen einsetzt, sieht seine Lebensarbeit nun in Gefahr. Der 74-Jährige hat hartnäckig für Aufklärung und Prävention gegen die Gefahren des Rauchens gekämpft, doch die finanzielle Unterstützung, die der Verein benötigte, wurde kürzlich eingestellt.
In Innsbruck, wo der Verein seinen Sitz hat, war die Unterstützung durch das Land Tirol sowie die Stadt Innsbruck bislang der Grundpfeiler für die Fortführung der Zeitung. Rockenbauer musste jedoch die niederschmetternde Nachricht hinnehmen, dass ab 2024 keine Fördergelder mehr fließen werden. Der Grund? Kritische Kommentare über Gender-Themen sowie die Entscheidung, auf Gendern in der Zeitung zu verzichten. Dies führte zu einem drastischen Rückschlag, den Rockenbauer als eine Form der Zensur wahrnimmt.
Finanzierung und Zukunft der Nichtraucherzeitung
Finanzielle Unterstützung ist für die Arbeit eines Vereins unerlässlich, und im Fall der Nichtraucherzeitung bedeutet dies viel mehr als nur das Streichen einer Förderung. Rockenbauer berichtet, dass der Verein zuvor 7.000 Euro vom Land Tirol und 3.000 Euro von der Stadt Innsbruck erhielt. Diese Mittel stellen einen bedeutenden Teil des jährlichen Budgets dar, welches zur Deckung der Betriebskosten notwendig ist. Doch jetzt steht er vor der Herausforderung, die Publikation der Zeitung sicherzustellen, nachdem die Auflage stark reduziert werden musste.
Die Entscheidung des Landes, die Förderung zu stoppen, kam ohne Vorwarnung. Rockenbauer bedauert, dass ihm keine Möglichkeit gegeben wurde, die beanstandeten Punkte zu überarbeiten. „Ich hätte gerne die Gelegenheit gehabt, die kritisierten Passagen zu ändern, um die Unterstützung aufrechtzuerhalten“, erläutert er. Vor kurzem erhielt der Verein zwar noch eine Abfindung von 5.000 Euro für 2024, dennoch bleibt ungewiss, wie lange die Nichtraucherzeitung in dieser Form existieren kann.
Ein Gespräch mit Bürgermeister Johannes Anzengruber brachte ebenfalls keine positiven Nachrichten: Die Stadt kann erst dann Fördermittel bereitstellen, wenn das Land Tirol ebenfalls wieder Unterstützung zusichert. Rockenbauer sieht daher keinen Ausweg, außer die Hoffnungen auf das Entgegenkommen der Gesellschaft zu richten. Spendenaufrufe könnten der letzte Rettungsanker sein.
Der unermüdliche Einsatz gegen das Rauchen
Ein zentraler Aspekt der Arbeit der Schutzgemeinschaft ist die Öffentlichkeitsarbeit. Über die Jahre hat der Verein viel erreicht, um das Bewusstsein für die Gefahren des Rauchens zu schärfen. Rockenbauer ist der festen Überzeugung, dass Raucherverbote in Menschenansammlungen und öffentlichen Orten wie Schwimmbädern und Haltestellen entscheidend sind, um Nichtraucher zu schützen und Raucher zu sensibilisieren. Sein Ziel bleibt unverändert: Die Gesellschaft zu einem rauchfreien Lebensstil zu bewegen und den Schutz von Nichtrauchern vor den schädlichen Folgen des Passivrauchens zu gewährleisten.
Rockenbauer bezeichnet die Nichtraucherzeitung als eine „unverzichtbare Informationsquelle für die Bevölkerung“ und ist überzeugt, dass die Arbeit des Vereins weiterhin von großer Bedeutung ist. Nun bleibt es abzuwarten, wie die kommenden Monate für die Schutzgemeinschaft und die Nichtraucherzeitung verlaufen werden. Die Unsicherheit über die finanzielle Zukunft schwebt über den Köpfen aller, die an der Mission beteiligt sind, und der Druck wächst, die Stimmen für die Nichtraucher aufrechtzuerhalten.