Innsbruck-Land

Verkehrschaos in Tirol: Baustellen und Demos belasten den Urlaubstransit

Staus und Baustellen in Tirol: Während Urlauber nach Süden streben, sorgt eine neue Sperrung beim Reschenpass für Chaos auf den Straßen Österreichs – und das ist erst der Anfang!

Österreichs Straßen befinden sich zurzeit in einem kritischen Zustand, insbesondere in den Urlaubshochburgen Tirols. Während die Ferienzeit in Bayern und Baden-Württemberg sich dem Ende zuneigt, hat das Land die Arbeiten an wichtigen Verkehrswegen intensiviert. Urlauber, die auf die alpine Landschaft und die Transitmöglichkeiten in den Süden setzen, müssen sich auf erhebliche Behinderungen und Staus einstellen. Die Baustellen, die normalerweise während der Sommermonate ruhen, sind nun wieder in vollem Gange.

Die Situation wird besonders durch die Sperrung der wichtigsten Umgehungsstraße zum Brennerpass verschärft. Seit Montag, dem 2. September, wird auf der Strecke zwischen Landeck und dem Vinschgau, einer Schlüsselroute für viele Reisende, gearbeitet. Diese Umleitung gilt für Urlauber, die häufig in der Region unterwegs sind, besonders in der Hauptferienzeit. Die Zufahrt aus Richtung Landeck ist bis auf weiteres gesperrt, um eine neue Steinschlaggalerie zu errichten, welche bis zum 27. September in der Regel nur werktags von 8 bis 18 Uhr erreichbar sein wird.

Verstärkter Druck auf die Brennerautobahn

Mit Blick auf die zukünftige Verkehrssituation am Brenner kündigt sich auch ein Sturm der Proteste an. Am 21. September plant der Bürgermeister von Gries, Karl Mühlsteiger, eine Demonstration auf der Brennerautobahn. Er möchte mit dieser Maßnahme auf die Probleme aufmerksam machen, die die Gemeinde durch die ehrenvolle, aber oft auch verkehrsreiche Luegbrücke zu tragen hat. Mühlsteiger fordert eine grundlegende Veränderung: Statt einer Sanierung sollte ein neuer Tunnel zur Vermeidung von Lärm und Abgasen gebaut werden. Dies stellt nicht nur einen Punkt auf der Agenda der Gemeinde dar, sondern könnte auch politische Spannungen hervorrufen, zumal der Kanzlerkandidat der FPÖ, Herbert Kickl, vor Ort versicherte, einen Tunnelbau in Betracht zu ziehen, wenn er in das Kanzleramt einziehen sollte.

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Zudem wird die Luegbrücke ab Januar 2025 einspurig befahren, was an verkehrsreichen Tagen zu noch größeren Problemen führen könnte. Die Stimmen für einen umfassenden Neubau werden lauter, während die aktuellen Pläne erst einmal eine Kompromisslösung darstellen sollen.

Baustellen und Staus im ganzen Land

Die Baustellenmafia ist in den Alpen nämlich nicht nur auf den Brenner beschränkt; der Tunnel der Tauernautobahn, bekannt als Österreichs Staufalle Nummer eins, wird ab dem 9. September ebenfalls wieder stark vom Verkehr betroffen sein. Diese Sanierungen, die während der Sommerreisezeit pausierten, könnten die ohnehin angespannte Lage weiter verschärfen, da die Umleitungsstrecken überlastet sind und die Anliegergemeinden unter dem starken Ausweichverkehr leiden.

Im gesamten Bundesland Tirol sind die Straßen über die Sommermonate stark belastet gewesen. Auch der Tauern-Bahntunnel, eine sinnvolle Alternative zur Umfahrung des Verkehrschaos, wird bis zum 13. Juli 2025 wegen umfangreicher Sanierungsarbeiten geschlossen sein.

Dieses ganze Szenario wird durch die Sperrung des Plöckenpasses, der eine entscheidende Verbindung zwischen Osttirol und dem italienischen Friaul darstellt, noch komplizierter. Nach einem gigantischen Felssturz im Dezember 2023 sind Umleitungspläne unerlässlich, da die dringend nötigen Reparaturmaßnahmen voraussichtlich bis Mitte 2025 andauern werden.

Die Kombination aus Baustellen, anhaltenden Verkehrsproblemen und bevorstehenden Demonstrationen führt zu einem dramatischen Zustand in den Bergen und an den wichtigen Verkehrsachsen, die Österreich und den Süden Europas verbinden. Die Sommerferien enden bald, aber die Herausforderungen für Reisende und Anwohner in dieser Region sind noch lange nicht überwunden.

Quelle/Referenz
merkur.de

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