Innsbruck-Land

Tirols Tourismusverbände fordern eigenes Ministerium für starke Stimme

Tirols Tourismuschef Benjamin Kneisl schlägt Alarm: Keine Kohle und kein eigenes Ministerium, während die Regierung den wichtigen Sektor links liegen lässt – ein Aufschrei vor der Wahl!

Die Situation des Tourismus in Tirol steht momentan im Fokus intensiver Kritik, besonders hinsichtlich der neu vorgestellten Bäderlösung. Der Obmann des Verbandes der Tiroler Tourismusverbände (VTT), Benjamin Kneisl, äußert sich besorgt über die mangelnde Wertschätzung, die der Tourismusbranche von der politischen Seite entgegengebracht wird. In einem Interview mit der APA forderte Kneisl ein eigenes Tourismusministerium, um den Belangen und Herausforderungen der Branche bessere Beachtung zu schenken.

Kneisl merkt an, dass es ein „Zeichen mangelnder Wertschätzung“ sei, dass der Tourismus bisher kein eigenes Ressort habe, während für viele andere Bereiche Ministerien gegründet wurden. Österreich, als ein Land, das stark vom Tourismus geprägt ist, müsse dringend die Bedeutung dieser Branche anerkennen und unterstützen. Der Tourismus ist nicht nur ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, sondern auch ein Arbeitgeber, der zahlreiche Arbeitsplätze schafft und erhält.

Überproportionale Belastungen

Einer der zentralen Punkte in Kneisls Kritik ist die finanzielle Lage der Tourismusverbände. Er beschreibt die Verwunderung über die politische Tendenz, Gelder aus dem Tourismussektor abzuzweigen, um andere Bereiche zu finanzieren. „Es gibt endlose Wünsche, die wir nicht mehr erfüllen können,“ erklärt er und spricht von einer zunehmenden Überlastung der Verbände. Kneisl warnt, dass der Tourismus nicht als Finanzierungsquelle für alle anderen gesellschaftlichen Aufgaben gesehen werden darf. Er fordert, die Gelder im Bereich Tourismus zu belassen, damit die Branche weiterhin in die eigene Infrastruktur investieren kann.

Kurze Werbeeinblendung

Ein jüngstes Beispiel für die problematische Situation ist der von der Tiroler Landesregierung präsentierte Bädertopf in Höhe von 75 Millionen Euro. Kneisl erklärt, dass die Destinationen kein zusätzliches Geld in diesen Topf investieren könnten, da sie bereits genug finanzieren, um die bestehenden Infrastrukturen zu erhalten. „Die Vorstellung, dass wir hier noch zusätzliche Mittel bereitstellen sollen, ist schlichtweg unrealistisch,“ so Kneisl.

Fehlende Einbindung der Branche

Ein weiterer kritischer Punkt ist, dass die Verbände vor der Einführung der neuen Bäderlösung nicht in die Entscheidungsprozesse eingebunden wurden. Kneisl äußert, dass eine derartige lässtige Unterstützung für die Broschüre mit den Ausgaben aus dem Tourismus nicht durchdacht sein könne, wenn gleichzeitig die Stimmen der Betroffenen ungehört bleiben. „Es kann nicht angehen, dass Mittel an einem zentralen Ort gesammelt und dann ohne Einwände lokal verteilt werden,“ meint er weiter.

Zudem reagiert er mit Verwunderung auf die aktuellen Anforderungen, die an den Tourismus gestellt werden. Mit Bezug auf eine Forderung nach einem sogenannten „Übernachtungseuro“ für Landwirte in alpinen Regionen hebt Kneisl hervor, dass der Tourismus bereits eine große Unterstützung für die Landwirtschaft darstellt. „Regionale Produkte werden verkauft und gefördert. Was soll denn noch mehr finanziert werden?“, fragt er provokant.

Kneisl macht deutlich, dass die aktuelle Situation nicht nur das Tiroler Tourismuswesen, sondern auch die gesamte wirtschaftliche Landschaft des Bundeslandes betrifft. Er fordert ein Überdenken der politischen Prioritäten, um der Branche die Wertschätzung und Unterstützung zukommen zu lassen, die sie benötigt, um sich weiter entfalten und zur Stabilität der regionalen Wirtschaft beizutragen.

Quelle/Referenz
meinbezirk.at

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"