Innsbruck-Land

Tirols Hallenbäder: Zukunft im Fokus – Politische Reaktionen und Fahrplan

Politik-Alarm in Innsbruck: LH Mattle und LHStv. Dornauer präsentieren den großen Plan für Tirols Hallenbäder – wird die Schwimminfrastruktur gerettet oder stehen Schließungen bevor?

Die Zukunft der Hallenbäder in Tirol wird zu einem bedeutenden politischen Thema. In Innsbruck haben Landeshauptmann Anton Mattle und Landeshauptmann-Stellvertreter Georg Dornauer die Ergebnisse einer umfassenden Bäderstudie vorgestellt, die wichtige Weichen für die künftige Schwimmbadinfrastruktur stellen soll. Die Reaktionen aus der Politik fallen jedoch unterschiedlich aus, da verschiedene Parteien die Pläne unterschiedlich bewerten.

Was sind die Ergebnisse der Bäderstudie?

Die von der Lebensraum Tirol Gruppe in Auftrag gegebene Studie, die vom Beratungsunternehmen „Kohl & Partner“ durchgeführt wurde, konzentriert sich auf die Analyse des bestehenden Angebots an Hallenbädern in Tirol. Dabei wurden sowohl Standorte mit Grundversorgungscharakter als auch touristische Einrichtungen untersucht. Zentraler Punkt ist die Erreichbarkeit der Bäder: Ein Ziel sind maximal 20 Minuten Fahrzeit mit dem Auto. Besonders betroffen sind die Regionen rund um Imst und Wörgl, wo ein Mangel an Hallenbädern festgestellt wurde. Im Gegensatz dazu gibt es in Kitzbühel und am Arlberg eine Überversorgung.

Politische Pläne und Unterschiede

Ein Finanzierungstopf wird eingerichtet, um die künftigen Investitionen in Hallenbäder zu fördern. Bis 2030 sind bis zu 75 Millionen Euro vorgesehen, vor allem für Neubauten mit regionaler Bedeutung. Dies soll sicherstellen, dass jede Gemeinde für die Bewirtschaftung ihrer Schwimmbäder unterstützt wird und dass qualitativ hochwertige Bäder zur Verfügung stehen. Dornauer betont die Verantwortung von Land, Gemeinden und dem Tourismus, um die Schwimmbadlandschaft langfristig zu sichern. Während sich einige Parteien positiv über diesen Ansatz äußern, gibt es auch kritische Stimmen. Die Grünen beklagen potenzielle Schließungen von Bädern in weniger begünstigten Regionen, was die Bedürfnissen der Tiroler Familien ignorieren könnte.

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Wichtige Stimmen aus der Politik

Die Reaktionen der politischen Akteure variieren stark. Dominik Oberhofer von den NEOS sieht in den Plänen einen Fortschritt und fordert einen kostenlosen Schwimmunterricht für Kindergarten- und Volksschulkinder als wichtigen Schritt für die Zukunft der Tiroler Badeeinrichtungen. Auf der anderen Seite äußert sich Andrea Haselwanter-Schneider von der Liste Fritz skeptisch und fordert mehr Transparenz bezüglich der Finanzierungsfragen. Karl-Josef Schubert, Präsident des Tiroler Gemeindeverbandes, hebt die Notwendigkeit eines gemeinsamen Ansatzes zur Entlastung der Gemeinden hervor. Gleichzeitig ist auch Benjamin Kneisl, Vorstandsvorsitzender des Verbands der Tiroler Tourismusverbände, enttäuscht über die mangelnde Einbindung der Tourismuseinrichtungen in die Planungen.

Die Herausforderung der Schwimmbadinfrastruktur

In Tirol ist die Erhaltung der Schwimmbadinfrastruktur eine große Herausforderung für die kommunalen Betreiber. Viele Gemeinden müssen hohe finanzielle Lasten tragen, um die Einrichtungen instand zu halten. Ulrich Mayerhofer, Berufsgruppenobmann in der Tiroler Wirtschaftskammer, weist darauf hin, dass die Betreiber zwar bemüht sind, wirtschaftlich zu arbeiten, dies jedoch nicht ausreicht, um notwendige Sanierungsarbeiten zu gewährleisten. Ein Beispiel aus Axams zeigt, wie rasch dies zur Schließung von Bädern führen kann.

Regionaler Fokus und Beteiligung

Die Bäderstudie legt den Fokus auf die Schaffung umfänglicher, zentralgelegener und ganzjähriger Regionalbäder, die mindestens 100.000 Eintritte jährlich erreichen sollen. Dies soll nicht nur der Versorgung der Bevölkerung dienen, sondern auch die touristische Attraktivität der Region steigern. Die weitere Entwicklung der Bäder wird durch einen eigens eingerichteten Bäderbeirat gelenkt, dem unter anderem Vertreter der Gemeinden, des Tourismus und der Landesregierung angehören.

Unbefriedigende Antworten auf offene Fragen

Die Studie und die anschließende Präsentation lassen viele Fragen offen, insbesondere zur finanziellen Abwicklung und zur Verteilung der Mittel. Zahlreiche Akteure der Tiroler Politik fordern mehr Klarheit in den Förderanträgen, um eine gerechten Lösungen für alle Bäder gewährleisten zu können. Insbesondere die Verteilung der Gelder, die aus dem neuen Bädertopf kommen sollen, bleibt unklar. Viele sehen hier einen großen Handlungsbedarf und wünschen sich eine zügige, transparente Umsetzung der Pläne.

Ein Blick in die Zukunft des Schwimmens in Tirol

Die Debatte über die Zukunft der Hallenbäder in Tirol verdeutlicht, dass Schwimmbäder weit mehr als nur Freizeitmöglichkeiten bieten. Sie sind Teil der Lebensqualität in den Gemeinden. Die politischen Entscheidungen der kommenden Monate werden entscheidend sein, um sicherzustellen, dass alle Tiroler, unabhängig von ihrem Wohnort, Zugang zu qualitätsvollen Schwimmmöglichkeiten haben. Wie sich die Pläne der Landesregierung in der Praxis umsetzen lassen, bleibt abzuwarten.

Quelle/Referenz
meinbezirk.at

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