Vor zehn Jahren läutete ein Album die Karriere eines bemerkenswerten Tiroler Rap-Trios ein. Mit der Stimme einer Lokalfernsehmoderatorin, die zum Auftakt verkündete: „Und nun das Neueste aus dem Tiroler Oberland“, wurde sofort klar, dass hier die lokale Identität auf besondere Weise zelebriert wird. Die Gruppe, bekannt als Von Seiten der Gemeinde oder VDSG, hat in der Rap-Szene eine gewisse Bekanntheit erlangt. Ihre Wurzeln liegen im Tiroler Oberland, westlich von Innsbruck, wo sie gemeinsam aufwuchsen und sich schon seit ihrer Schulzeit kennen.
Die Mitglieder von VDSG – Christian Fleischmann, besser bekannt als Chrisfader, Lukas Ljubanovic, der sich Testa nennt, und David Spiss, auch Yo!Zepp genannt – leben mittlerweile in unterschiedlichen Städten: Wien, Innsbruck und Zams. Trotz der räumlichen Trennung bleibt die lange Freundschaft der drei ungebrochen und wird verstärkt durch ihren charakteristischen Tiroler Dialekt. Dieser Dialekt hat seine Besonderheiten, wie Spiss erklärt: „Tirolerisch ist aber nicht gleich Tirolerisch.“ Dabei wird das „st“ zum „sch“ und das „k“ erhält eine markante, fast krächzende Klangfarbe.
Die Verbindung zur Heimat
VDSG bringt in ihrer Musik nicht nur die Klänge ihrer Heimat zum Ausdruck, sondern auch die Geschichten, die sie geprägt haben. Von Heimatliebe, Heimatverbundenheit bis hin zu kritischen Betrachtungen ihrer Umgebung – jeder Song erzählt eine universelle Geschichte aus der spezifischen Perspektive des Tiroler Oberlands. Die Leidenschaft für ihre Herkunft, gepaart mit der Urbanität des aktuellen Lebens, macht ihre Werke so einzigartig.
In der heutigen Zeit, wo viele Musiker den Sprung aus der Provinz in die großen Städte wagen, bleibt es bemerkenswert, wie VDSG ihre Tiroler Identität im Rap bewahrt. Diese Entscheidung zeigt eine tiefe Wertschätzung für ihre Wurzeln, die sie auch in ihren Texten widerspiegeln. Oftmals geht es in ihren Texten um die Herausforderungen und Schönheiten des Lebens in den Bergen und die Erlebnisse, die sie dort geprägt haben.
Die Tatsache, dass sie über Videotelefonate verbunden bleiben, zeigt eine neue Art der zwischenmenschlichen Beziehung in der modernen Welt. Diese Art von Kommunikation vermittelt nicht nur den Fortbestand der Freundschaft, sondern lässt auch ihre musikalischen Kooperationen ungebrochen weiterlaufen.
Von der ersten Veröffentlichung bis heute hat sich vieles verändert, doch die Inspiration aus der Heimat bleibt der zentrale Antrieb ihrer musikalischen Schaffensprozesse. Diese Beständigkeit hebt VDSG von vielen anderen ab und macht sie zu einem gefragten Namen in der Tiroler Musikszene.
VDSG zeigt, wie man durch Musik Brücken zu seiner Heimat schlagen kann, selbst wenn man physisch davon entfernt ist. Über die Jahre hindurch haben sie es verstanden, ihre Wurzeln in ihre Musik zu integrieren und gleichzeitig einen modernen, frischen Klang zu präsentieren.
Die Zuhörer werden nicht nur durch den Klang ihrer Musik gefesselt, sondern auch durch die Geschichten, die erzählt werden. Jedes neue Album bringt die Schwingungen der Tiroler Berge in die modernen Städte des Landes und verankert so die Tradition in einer neuen, zeitgenössischen Form.
Details zu VDSG und ihrer beeindruckenden Reise in der Musik sind unter www.zeit.de nachzulesen, wo auch ihre neuesten musikalischen Projekte diskutiert werden.