In den Ergebnissen der Nationalratswahl vom vergangenen Sonntag in Tirol zeigen sich deutliche Veränderungen. Die Tiroler Volkspartei (ÖVP) landete mit 31,04 Prozent auf dem ersten Platz, musste dabei jedoch einen herben Rückgang im Vergleich zu den 45,81 Prozent von 2019 hinnehmen. Die Freiheitlichen (FPÖ) hingegen konnten ihren Stimmanteil von 14,69 Prozent auf 28,75 Prozent mehr als verdoppeln. Auch die Sozialdemokratische Partei (SPÖ) hat mit 15,35 Prozent ein leichtes Plus im Vergleich zu 2019 erreicht, während die NEOS und die Grünen ebenfalls in den Nationalrat einziehen können.
Die Wahlbeteiligung lag bei 74,14 Prozent und war damit um 2,3 Prozent höher als bei der letzten Wahl 2019. Diese Zahlen deuten auf ein reges Interesse der Wähler hin, trotz der herben Verluste für die Volkspartei, die erheblich hinter den Erwartungen zurückblieb.
Politische Reaktionen
Tirols Landeshauptmann Anton Mattle äußerte sich enttäuscht über das Ergebnis seiner Partei und bemerkte, dass die ÖVP auf Bundesebene nicht die erhoffte Stärkung erfahren habe. „Karl Nehammer hat die Partei bei rund 20 Prozent übernommen und den Abwärtstrend in den Umfragen gestoppt. Für Platz eins hat es für die ÖVP auf Bundesebene – im Gegensatz zu Tirol – aber nicht gereicht“, so Mattle.
Norbert Totschnig, Landwirtschaftsminister und Spitzenkandidat der ÖVP in Tirol, bedankte sich für das Vertrauen der Wähler und betonte die Anstrengungen seines Teams im Wahlkampf. „Wir waren die vergangenen Wochen und Tage rund um die Uhr im Einsatz. Wir haben aufgeholt – für das Überholen und den ersten Platz hat es leider nicht gereicht“, erklärte Totschnig. Er stellte jedoch klar, dass die Volkspartei weiterhin für ihre Werte einstehen wolle, während sie sich der Herausforderung stellt, warum radikalisierte Parteien mehr Unterstützung erfahren.
Verteilung der Sitze im Nationalrat
Nach den aktuellen Ergebnissen wird Tirol mit insgesamt zwölf Abgeordneten im Nationalrat vertreten sein. Diese Bilanz umfasst vier Mandate für die ÖVP, die zwei Sitze verliert, und ebenfalls vier für die FPÖ, die somit um zwei Sitze zulegt. Die SPÖ kann sich über einen zusätzlichen Sitz freuen und wird nun mit zwei Mandaten vertreten sein, während die NEOS und die Grünen je einen Sitz erhalten.
Die neu gewählten Abgeordneten sind:
- ÖVP:
- Norbert Totschnig, Wahlkreis Osttirol
- Margreth Falkner, Wahlkreis Oberland
- Josef Hechenberger, Wahlkreis Unterland
- Klaus Mair, Wahlkreis Innsbruck-Land/Schwaz
- FPÖ:
- Christoph Steiner
- Barbara Kolm
- Peter Wurm
- Christopher Ranzmaier
- SPÖ:
- Selma Yildirim
- Bernhard Höfler
- NEOS:
- Ein Mandat
- GRÜNE:
- Ein Mandat
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich die politische Landschaft in Tirol durch diese Wahl erheblich verändert hat. Wichtige Themen werden nun von den gewählten Vertretern in den kommenden Monaten und Jahren weiterverfolgt werden müssen. Die Rückgänge der ÖVP stellen eine Herausforderung dar, die angegangen werden muss, um zukünftigen Wahlen besser zu bestehen.
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