In St. Anton am Arlberg, Tirol, war die Feuerwehr kürzlich gefordert wie selten zuvor. Eine Reihe von extremen Wetterereignissen führte zu enormen Schäden in der Region, deren Gesamtsumme momentan noch unbekannt ist, jedoch „in die Millionen“ geht, wie bei einer Pressekonferenz in Telfs verkündet wurde.
Am 16. August erlebte die bekannte Tourismusgemeinde heftige Unwetter, durch die erhebliche Zerstörungen verursacht wurden. Der Landecker Bezirksfeuerwehrinspektor Martin Raffeiner berichtete, dass binnen kürzester Zeit ein massives Schadensbild zu erkennen war: „Häuser standen unter Wasser, und Muren gingen an unerwarteten Stellen ab“, schilderte er die dramatische Situation. Das Glück im Unglück war, dass es keine schwerwiegenden Verletzungen unter den Anwohnern gab.
Erhöhte Nachfrage an Gerätschaften
Die erneut aufgetretenen Extremwetterlagen, die durch den Klimawandel begünstigt werden, machen es notwendig, die Ausrüstung der Einsatzkräfte zu verstärken. Sicherheitslandesrätin Astrid Mair (ÖVP) betonte die Wichtigkeit, „die Augen nicht zu verschließen“ und sprach sich klar für die Anschaffung von zusätzlichen Spezialgeräten wie Großstromerzeugern und Großpumpen aus. Die Sicherheitslage in Tirol sei zwar gut, doch man müsse weiterhin in die vorhandenen Kompetenzen investieren.
Die Statistik zeigt einen besorgniserregenden Trend: Die Einsätze der Feuerwehren steigern sich kontinuierlich. So stieg die Zahl der Alarmierungen aufgrund von Elementarereignissen in Tirol allein in diesem Jahr auf über 2.250, während es 2014 noch 1.338 waren. Diese Zunahme verdeutlicht, wie wichtig es ist, die vorhandene Spezialausrüstung und Fahrzeuge ständig zu optimieren. Landesfeuerwehrkommandant Jakob Unterladstätter bestätigte, dass ungefähr ein Fünftel der Einsätze bereits auf solche Extremwetterereignisse zurückzuführen sei.
Hochwasser und Aufräumarbeiten
In St. Anton wurden bislang rund 100.000 Kubikmeter Murenmaterial beseitigt, aber der Aufräumprozess ist noch nicht abgeschlossen. Einige Arbeiten könnten sogar bis in den Winter andauern. Die Schäden müssen nun eingehend begutachtet werden, bevor eine genaue Schadensbilanz gezogen werden kann. Raffeiner schätzte den entstandenen Schaden jedenfalls auf Milliardenhöhe, während Mair darauf hinwies, dass die durch die schwarz-rote Landesregierung beschlossene Soforthilfe bereits implementiert wird.
In den letzten Wochen leistete das Bundesheer wertvolle Unterstützung bei den Aufräumarbeiten. Mit bis zu 50 Soldatinnen und Soldaten war es beteiligt und half mit rund 2.100 Arbeitsstunden. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) zeigte sich erfreut über die Einsatzbereitschaft der Truppe, die stets bereit ist, im Dienste der Gemeinschaft zu handeln.
Der Rückblick auf die extremen Wetterereignisse in Tirol zeigt deutliche Anzeichen dafür, dass solche Einsätze häufiger werden und die Notwendigkeit verstärkt wird, sich darauf vorzubereiten. Die nun in Aussicht gestellten Verbesserungen der Ausrüstung und der Einsatzstrategien könnten entscheidend sein, um auch in Zukunft schnell und effektiv auf solche Naturereignisse reagieren zu können.