Immer mehr Reisende macht das Verkehrschaos in den Alpenregionen zu schaffen. Die beliebten Routen nach Italien, Kroatien und darüber hinaus sind durch Baustellen und bevorstehende Protestaktionen gefährdet. Besonders in Österreich spitzt sich die Situation zunehmend zu, während sich die Sommerferien in Deutschland dem Ende neigen. Mit dem Beginn von umfangreichen Bauarbeiten ist der Weg in den Süden nun noch beschwerlicher geworden.
Die spektakulären Alpenlandschaften Österreichs sind nicht nur ein beliebtes Urlaubsziel, sondern auch eine stark frequentierte Transitregion. Besonders zur Urlaubszeit sind die Straßen stark beansprucht. In dieser Zeit üblich sind Sommerpausen für Bauarbeiten. Doch die Tiroler Behörden haben entschieden, die Bauprojekte nicht zu verschieben. Diese Entscheidung könnte gravierende Konsequenzen für die Reisenden haben.
Gesperrte Umleitungsrouten und zukünftige Blockaden
Ein zentraler Punkt des aktuellen Chaos ist die Sperrung der Route zum Reschenpass, die seit dem 2. September für Reisende aus Landeck nicht mehr zugänglich ist. Diese Straße wird oft als Umgehungsstraße für den Verkehr über den mautpflichtigen Brenner genutzt. Bis zum 27. September soll dann auch die Straße tagsüber zwischen Montag und Freitag nur eingeschränkt verfügbar sein. In diesem Zeitraum müssen die Autofahrer zusätzliche Umwege in Kauf nehmen und sich auf steigende Staus einstellen.
Nach dem 8. Oktober wird die Straße dann sogar rund um die Uhr und an Wochenenden gesperrt sein – eine Lage, die für Reisende, insbesondere in der Hauptreisezeit, äußerst unpraktisch ist. Man kann sich gut vorstellen, dass die Geduld der Autofahrer auf eine harte Probe gestellt wird, wenn sie bis Ende 2026 mit weiteren Sperrungen rechnen müssen.
Zusätzlich zu den Baustellen gibt es Pläne für Protestaktionen, die die Situation weiter verschärfen könnten. Der Bürgermeister von Gries, Karl Mühlsteiger, kündigte an, dass er am 21. September eine Demonstration entlang der Brennerautobahn organisieren will. Diese Blockade soll sowohl in als auch gegen die Fahrtrichtung durchgeführt werden, um auf die Forderungen der Anwohner aufmerksam zu machen, die statt einer Sanierung der Luegbrücke den Neubau eines Tunnels fordern. Sie erhoffen sich dadurch weniger Lärm und Abgase.
Außerdem wird die Luegbrücke ab dem 1. Januar 2025 einspurig befahrbar sein, was an verkehrsreichen Tagen für zusätzliche Staus sorgen könnte. Der Sprecher des Autobahnbetreibers Asfinag, Alexander Holzedl, erwähnte zudem, dass eine Rückkehr zur Zweispurigkeit immer davon abhängt, ob Winterdienstfahrzeuge benötigt werden, was weitere Unsicherheiten für die Reisenden bedeutet.
Weitere Baustellen und Sperrungen im Blick
Die Tauernautobahn, als eine der Hauptverbindungen nach Italien, wird ebenfalls ab dem 9. September für Unsicherheit sorgen, da hier die Tunnelarbeiten wieder aufgenommen werden. In der Vergangenheit waren die Straßen in dieser Region oft überlastet, weswegen Anwohner bereits über die enormen Belastungen klagten, die durch Umleitungen und Staus verursacht werden.
Zusätzlich bleibt der Plöckenpass, eine der kürzesten Verbindungen zur Adriaküste, weiterhin gesperrt. Nach einem massiven Felssturz im Dezember 2023 laufen hier die Reparaturarbeiten. Die vollständige Wiederherstellung soll bis Mitte 2025 andauern.
Die Geschehnisse im Alpenraum, insbesondere die Baustellen und Protestaktionen, zeigen vor allem eins: Die Reise in den Süden könnte für viele Reisende in dieser Saison eine zwiespältige Erfahrung werden. Ungeachtet der unvorhersehbaren Verzögerungen und Staus, bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird und ob die Reiseerfahrungen der Urlauber in der Zukunft verbessert werden können.