Innsbruck-Land

Neue Blutspendeverordnung: Mehr Spender, weniger Spenden in Tirol

"Österreichs Blutspende-Revolution: Ab Herbst dürfen mehr Menschen spenden, aber nicht zu oft – das Rote Kreuz warnt vor einem Rückgang von bis zu 5000 Spenden pro Jahr!"

In einer bedeutenden Änderung der Blutspendeverordnung plant das Gesundheitsministerium, die Regeln rund um Blutspenden in Österreich zu reformieren. Diese Neuerungen sollen ab Herbst in Kraft treten und nehmen insbesondere auf die Sicherheit von Blutspenderinnen und -spendern Rücksicht. So wird die Höchstgrenze an Blutspenden, die eine Person pro Jahr leisten kann, drastisch reduziert, während gleichzeitig mehr Menschen für die Blutspende zugelassen werden. Gerry Foitik, der Bundesrettungskommandant des Roten Kreuzes, äußert sich besorgt und hebt die Dringlichkeit hervor, die Bevölkerung zur Blutspende zu mobilisieren.

Neue Regelungen für die Blutspende

Die wichtigste Neuerung besteht in der Einschränkung der maximalen Blutmenge, die pro Jahr gespendet werden darf. Männer dürfen künftig nur noch zwei Liter Blut spenden, was einer Reduktion von sechsmal auf viermal jährlich entspricht. Für Frauen wurde die Grenze auf eineinhalb Liter reduziert, was bedeutet, dass sie dreimal im Jahr zur Blutspende kommen dürfen, anstatt wie zuvor vier bis fünfmal. Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) stützt diese Entscheidung auf aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse, die belegen, dass der Körper Zeit benötigt, um das Hämoglobin, also die roten Blutkörperchen, nach einer Spende wiederherzustellen.

Weniger Blutspenden im Land

Die Folgen dieser Maßnahme sind weitreichend: Die Hilfsorganisationen schätzen, dass sich die Gesamtzahl der Blutspenden um bis zu 5000 pro Jahr verringern könnte. Aktuell spenden nur rund 3,4 Prozent der Bevölkerung in Österreich regelmäßig Blut, was bedeutet, dass die Notwendigkeit für mehr Spender dringend bleibt. Der Bedarf an Blutkonserven ist hoch – im Durchschnitt wird alle 90 Sekunden eine Blutspende benötigt. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 339.000 Vollblutspenden in Österreich registriert, davon 38.000 allein in Tirol.

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Einschränkungen und neue Möglichkeiten

Die Novelle zur Blutspendeverordnung könnte sich jedoch auch positiv auf die Diversität der Spendergemeinschaft auswirken. Zukünftig werden Personen, die in Malaria-Gebieten geboren oder aufgewachsen sind, nicht mehr von der Blutspende ausgeschlossen. Diese Regelung gilt auch für jene, die solche Gebiete besucht haben und bei denen keine Krankheitssymptome mehr erkennbar sind, vorausgesetzt sie können ein negatives Testergebnis vorweisen. Solche Änderungen könnten dazu beitragen, den Pool an potenziellen Blutspendern zu erweitern.

Besonderheiten für diverse und intergeschlechtliche Menschen

Eine weitere Neuerung betrifft die Regelungen für diverse und intergeschlechtliche Personen sowie Menschen ohne Geschlechtsangabe. Bisher existierten für sie keine klaren Vorgaben, was die Intervalle und Höchstmengen der Blutspenden angeht. In Zukunft werden sie jedoch den gleichen Anforderungen unterliegen wie Frauen, wodurch eine einheitliche Regelung geschaffen wird, die für alle Spender gilt.

Die Wichtigkeit des Blutspendens

Angesichts des großen Bedarfs an Blutkonserven ist es unerlässlich, dass die Bevölkerung sich aktiv an Blutspendeaktionen beteiligt. Die Reduzierung der Spendenfrequenz pro Person könnte zu einem signifikanten Rückgang der verfügbaren Blutkonserven führen, was wiederum die Notfallversorgung gefährden könnte. Die Verantwortung und der Appell von Fachleuten und Organisationen sind daher von großer Bedeutung, um sicherzustellen, dass genügend Menschen zur Blutspende motiviert werden. Ein bewusster Umgang mit der eigenen Gesundheit und der Bereitschaft zu helfen sind essentielle Faktoren, die zur Deckung des Bedarfs an Blutspenden beitragen.

Ein Aufruf zum Handeln

Trotz der bevorstehenden Änderungen möchte das Rote Kreuz die Bevölkerung ermutigen, sich aktiv zu engagieren und Blut zu spenden. Der Bedarf bleibt hoch, und jede Spende kann entscheidend sein. Die Reformen sollen nicht nur die Sicherheit der Spender erhöhen, sondern auch dazu beitragen, dass Leben gerettet werden können. Es ist ein wertvoller Akt der Solidarität, der nicht nur die individuelle Gesundheit, sondern auch das Wohlergehen der Gemeinschaft im Blick hat. Daher ist es wichtig, die neuen Regelungen zu verstehen und sich für die Blutspende stark zu machen.

Quelle/Referenz
tt.com

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