Die Bedeutung von engagierten Lehrlingen in Tirol zeigt sich erneut in der Auszeichnung des Lehrlings des Monats, die in Innsbruck vergeben wurde. Matteo Wisiol, ein talentierter junger Mann aus Mils bei Hall, wurde für seine herausragenden Leistungen geehrt. Er befindet sich im zweiten Lehrjahr seiner Ausbildung zum Metalltechniker bei der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) Infrastruktur AG und hat sowohl im Beruf als auch im Ehrenamt beachtliche Erfolge erzielt.
Am feierlichen Anlass überreichte die Arbeits- und Jugendlandesrätin Astrid Mair die Auszeichnung persönlich. In ihrer Ansprache betonte sie die Notwendigkeit, Vorbilder wie Wisiol zu präsentieren, die sowohl in der Ausbildung als auch in der Gesellschaft aktiv sind. „Matteo Wisiol ist einer jener Vorzeige-Lehrlinge, die wir einer breiten Öffentlichkeit vorstellen und denen wir für ihre bisherigen Leistungen und ihr Engagement danken wollen“, sagte Mair.
Auszeichnung durch Jury
Die Auszeichnung „Lehrling des Monats“ wird im Rahmen der Lehrlingsoffensive des Landes Tirol durch eine Jury entschieden. Diese setzt sich aus Vertretern des Landes, der Wirtschaftskammer, der Arbeiterkammer und der Berufsschulen zusammen. Mair verdeutlichte, dass die Auswahl auf besonderen Leistungen am Arbeitsplatz und in der Berufsschule sowie auf gesellschaftlichem Engagement basiert.
Die Jury hat ein besonderes Augenmerk auf die Schul- und Fortbildungsleistungen von Matteo gelegt. Er schloss die erste Fachklasse an der Tiroler Fachberufsschule für Metalltechnik mit hervorragenden Ergebnissen ab, was ihm nicht nur Lob, sondern auch den Titel des Lehrlings des Monats einbrachte. Seine Pünktlichkeit und Kollegialität wurden dabei als besonders erwähnenswert hervorgehoben.
Ehrenamtliche Tätigkeiten und Interessen
Matteo Wisiols Engagement geht jedoch über die Ausbildung hinaus. In seiner Heimatgemeinde ist er Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr, der Musikkapelle und des Trachtenvereins. Zudem spielt er sowohl die steirische Harmonika als auch das Saxophon an der Landesmusikschule Hall in Tirol und hat bereits an einem Erste-Hilfe-Kurs teilgenommen. Seine vielseitigen Hobbys, darunter Skifahren, Segeln und Klettern, zeigen, dass er nicht nur in seinem Beruf, sondern auch in seiner Freizeit aktiv ist.
Die Auszeichnung ist für Wisiol von großer Bedeutung, da er betont, wie sehr ihm sein Lehrberuf gefällt. „Die Arbeit ist enorm spannend und abwechslungsreich, und das Betriebsklima ist hervorragend“, äußerte sich Wisiol im Gespräch mit Landesrätin Mair. Diese positive Einstellung zum Beruf und zur Ausbildung ist nicht nur für ihn selbst, sondern auch für die Botschaft der dualen Ausbildung in Tirol wichtig.
Matteo Wisiol hat nicht nur in der Lehre vorbildliche Leistungen erbracht, sondern trägt auch aktiv zur Gemeinschaft bei. Mit seiner Mitgliedschaft in verschiedenen Organisationen und Vereinen zeigt er, dass er ein engagierter junger Mann ist, der sich für seine Heimat einsetzt. Dies ist in der heutigen Zeit von großer Bedeutung, da viele Jugendliche noch keine Wege finden, sich in ihrer Gemeinde zu engagieren.
Ein abschließend erwähnenswerter Aspekt ist die Übergabe der Auszeichnung während einer Feier im Betrieb. Dies zeigt die Wertschätzung, die nicht nur für Wisiol, sondern auch für alle Lehrlinge, die sich engagieren und gute Leistungen erbringen, vorhanden ist. Ihr Einsatz wird in Tirol hoch geschätzt, und durch solche Auszeichnungen wird deren Bedeutung hervorgehoben.
Ein Vorbild für andere
Matteo Wisiols Erfolg steht nicht nur für seinen persönlichen Werdegang, sondern auch für den positiven Trend, den Tirol mit der Förderung von Lehrlingen und deren Ausbildung weiterverfolgt. Die Gesellschaft braucht engagierte und gut ausgebildete Fachkräfte, und Wisiol ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie wichtig und wertvoll der Weg einer Lehre in Kombination mit gesellschaftlichem Engagement ist. Es ist zu hoffen, dass seine Geschichte viele andere junge Menschen inspiriert, sich ebenfalls in ihrer Ausbildung und in der Gemeinschaft zu engagieren.
Die Bedeutung der dualen Ausbildung in Österreich
Die duale Ausbildung in Österreich ist ein zentrales Element des Bildungssystems und wird als eines der erfolgreichsten Modelle in Europa angesehen. Sie kombiniert praktische Erfahrungen im Betrieb mit theoretischem Wissen in Berufsschulen. Dies ermöglicht es den Auszubildenden, relevante Fähigkeiten zu erlernen und sich auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes vorzubereiten. Gemäß den Daten der Bundesregierung Österreich haben mehr als 400.000 Jugendliche im Jahr 2023 eine Lehre begonnen, was die Wichtigkeit dieser Ausbildungsform unterstreicht.
Diese Ausbildungsform fördert nicht nur die berufliche Qualifikation, sondern trägt auch zur Reduktion der Jugendarbeitslosigkeit bei. In Tirol, wo die Ausbildung besonders gefördert wird, liegt die Jugendarbeitslosigkeit bei etwa 6,8%, was im Vergleich zu anderen europäischen Regionen relativ niedrig ist. Das Land Tirol unterstützt aktiv die Nachwuchsausbildung durch Programme wie die Lehrlingsoffensive, die gezielt auf die Rekrutierung und Unterstützung von Lehrlingen abzielt.
Das gesellschaftliche Engagement junger Menschen
Matteo Wisiols umfangreiches Engagement in seiner Heimatgemeinde zeigt, wie wichtig es ist, dass junge Menschen sich aktiv in ihrer Gemeinschaft beteiligen. Solches Engagement fördert nicht nur den sozialen Zusammenhalt, sondern bietet auch wertvolle Erfahrungen, die in den beruflichen Alltag einfließen können. Verschiedene Organisationen, wie die Freiwillige Feuerwehr oder Musikvereine, spielen eine wichtige Rolle im Leben kleinerer Gemeinden. Laut einer Studie der Österreichischen Bundesstatistik engagieren sich etwa 45% der Jugendlichen in unterschiedlichen Freiwilligentätigkeiten, was zeigt, dass das ehrenamtliche Engagement weit verbreitet ist und geschätzt wird.
Das Engagement von Jungen wie Matteo kann auch als Vorbild für andere dienen. Es bietet eine Plattform zur Entwicklung von Fähigkeiten wie Teamarbeit, Verantwortung und Führungsqualität, die für die persönliche und berufliche Entwicklung von unschätzbarem Wert sind. In einer schnelllebigen und oft sehr individualistischen Gesellschaft sind solche Qualitäten wertvoll und können den Unterschied auf dem Arbeitsmarkt ausmachen.
Die Herausforderungen des Fachkräftemangels
Der Fachkräftemangel ist ein bedeutendes Problem, das die Wirtschaft in vielen Regionen Österreichs betrifft. Insbesondere in technischen Berufen, wie dem Metalltechniksektor, wird ein Mangel an qualifizierten Arbeitskräften prognostiziert. Studien der Wirtschaftskammer Österreich zeigen, dass bis 2025 nahezu 300.000 Beschäftigte in verschiedenen Branchen fehlen werden. Vor diesem Hintergrund ist die Förderung von Lehrlingen entscheidend, um den zukünftigen Bedarf an Fachkräften zu decken.
Ein gut ausgebildeter Nachwuchs kann den Unternehmen nicht nur helfen, sich zu behaupten, sondern auch Innovationen voranzutreiben. Initiativen wie die Auszeichnung „Lehrling des Monats“ betonen die Bedeutung, junge Talente zu fördern und ihnen Perspektiven aufzuzeigen. Solche Programme sind nicht nur ein Anreiz für die Lehrlinge, sondern auch eine Botschaft an die gesamte Gesellschaft über die Bedeutung, die Ausbildung und persönliches Engagement haben.